Liebeserklärung an die Vergangenheit!
VOLUME Filmpreview: Midnight in Paris
Liebeserklärung an die Vergangenheit!
Owen Wilson spielt sich wiedermal selbst. Was heisst das genau? Er tut auf: ich bin doch so nett, hab eine gebrochene Nase, schau dümmlich aus meinem Kopf raus, und lächle prinzipiell alle Mädels an. Konkret macht das aber nichts, denn im vorliegenden Film muss er genau das tun. Er ist mit einer superzickigen Verlobten in Paris, und während er, als aufstrebender Schriftsteller, auf den Spuren der Literatenszene der 1920er Jahre wandeln möchte, ist seine – mit Tussenfaktor 100 gesegnete – Freundin nur an Shopping und einem Klugscheißerfreund interessiert. Also schlendert er alleine durch die Stradt, und wird in einem Oldtimer mitgenommen. Als er aussteigt, ist er in den 1920er Jahren auf einer Party mit F. Scott Fitzgerald, er trifft Cole Porter und Ernest Hemingway und lässt sich von Gertrude Stein Schreibtipps geben. Die Zeitreisen, die er ab da ständig unternimmt, verändern klarerweise sein Leben und seinen Blick auf sich selbst und sind für die Zuschauer von großem Unterhaltungswert. Das besondere an diesem, wie an den meisten Filmen von Woody Allen, ist das Ensemble an Stars, die bereit sind, für einen Bruchteil ihrer sonstigen Gagen mit dem Meisterregisseur zu arbeiten. Nicht immer kommt dabei etwas Gutes heraus, in diesem Fall ist aber gediegene Unterhaltung mit Witz und Hirn gewährleistet.
Regie: Woody Allen
Darsteller: Owen Wilson, Rachel McAdams, Marion Cotillard, Kathy Bates, Carla Bruni, Adrien Brody
Produktion: USA 2011
Kinostart: 10.06.2011