Menage a trois
Drei sind einer zu viel“ besagt eine Re- densart, doch dies gilt nicht für ihn, den flotten Dreier.
„Drei sind einer zu viel“ besagt eine Redensart, doch dies gilt nicht für ihn, den flotten Dreier.
Wieso eigentlich flott? Ist doch viel schöner, wenn man sich Zeit lässt. Dieses vorangestellte Adjektiv klingt schrecklich nach deutscher Siebziger-Jahre-Softporno-Nacht auf RTLII und wird der Schönheit der Sache nicht gerecht. „Threesome“ oder „Ménage á trois“ gefallen mir da schon besser.
Die, laut Wikipedia-Definition, kleinstmögliche Variante von Gruppensex ist wohl eine der am weitesten verbreiteten sexuellen Phantasien überhaupt. Sie ermöglicht verschiedenste Konstellationen, unzählige Spielarten sexueller Stimulation und Penetration unter einer Grundvoraussetzung: Gewisse bi-sexuelle Neigungen sollten bei allen Beteiligten vorhanden sein, außer man beschränkt sich auf den passiven, voyeuristischen Part, z.B. der Mann, der zwei Frauen beobachtet. Meines Erachtens kann man so ein Abenteuer nicht planen oder herbei wünschen, sicher kann man es sich erkaufen, aber viel aufregender ist es doch, wenn es unerwartet situationsbedingt passiert. Meist im Rausch.
Nach meiner Erfahrung steht oft eine Person im Mittelpunkt der sexuellen Aktion. Wichtig ist aber, dass alle Beteiligten ein ausgewogenes Maß an Aufmerksamkeit bekommen – stell dir vor, du gehst mit einem Pärchen mit, das deine Anwesenheit nach 2 Minuten komplett vergisst. Oder deine Freundin fängt an, mit einem Typen zu vögeln und du gehst dir erstmal ein Bier holen. Fail!
Nicht jede Beziehung verträgt solche Ausflüge aus der Monogamie, oft ist es einfacher, der „Gast“ zu sein oder, gemeinsam mit eine/r/m Verbündeten jemanden zu verführen: Zwei Frauen laden einen Mann, den sie kurz zuvor beim Ausgehen kennen gelernt haben, zu sich nach Hause ein. Sie trinken Wein und hören Musik. Die eine sagt: „Er küsst so gut, magst du auch mal?“ Er wird gar nicht gefragt. Ohne etwas zu erklären, führen sie ihn ins Schlafzimmer. Er ist überwältigt, erfüllt die an ihn gestellten Erwartungen äußerst souverän, während die Mädels sich diabolische Blicke zuwerfen. Als alles vorbei ist, bringen sie ihn nackt bis zur Tür und flüstern ihm ins Ohr:“Du musst schnell gehen bevor die Sonne aufgeht, wir sind Vampire und saugen dich sonst leer!“ Er tritt auf die Straße mit der Gewissheit, dass er diese Nacht nie vergessen wird… So soll es sein.