Sa, 22. Okt 2011

The Subways im Interview

Geld, Geilheit & Gurke

The Subways präsentieren mit ihrem dritten Studioalbum „Money And Celebrity“ frische, freche und gesellschaftskritische Musikkost, so wie es sich für ambitionierte Britrocker mit Punkattitüde gehört. Anfang November spielen Billy Lunn, Charlotte Cooper und Josh Morgan drei Konzerte in Österreich – VOLUME hat mit Sänger und Frontmann Billy über die Wirtschaftskrise, dumme Fressen und Gurken diskutiert.

Für „Money & Celebrity“ habt ihr euch vom britischen Fernsehen inspirieren lassen. Warum?

Billy Lunn: Die Wirtschaftskrise bzw. die damit verbundene Panikmache läuft auf allen Kanälen. Darum war ich fast dazu gezwungen, Songs wie „We Don’t Need Money To Have A Good Time“ zu schreiben. Außerdem liefern schwachsinnige Reality-Shows im TV immer gutes Futter für neue Lieder.

Wie beeinflusst die Krise The Subways?

Wenn Leuten die Kohle fehlt, kaufen sie noch weniger Alben und besuchen seltener Konzerte. Insofern ist dieser Teufelskreis natürlich auch für uns spürbar. Bei „Money & Celebrity“ haben wir den Effekt analysiert und thematisiert, den die Wirtschaftskrise auf Freunde und Familie in unserem Bandumfeld hat. Unsere Songs sind moderne Krisenportraits im Rockformat.

Kritikerstimmen meinen, „Money & Celebrity“ sei nicht mehr als seichte Partymucke. Deine Antwort darauf?

Diese Kritiker haben The Subways nicht verstanden oder interpretieren die Songs falsch. Um nur ein Beispiel zu nennen: „Popdeath“ hinterfragt die perverse Mediengeilheit der Menschen, Stars beim Abstürzen und Sterben zu verfolgen. Den Song habe ich ein Jahr vorm Tod von Amy Winehouse geschrieben. Jetzt ist er leider topaktuell und nicht zum sinnlosen Feiern bestimmt – viel eher zum Nachdenken bzw. Umdenken. Das Einzige, was man uns vorwerfen kann, ist unser Anspruch, live das Publikum zu rocken. Natürlich funktioniert das eher mit Liedern, die nach vorne gehen. Trotzdem achten wir bei unseren Texten stets auf Niveau und Tiefgang.

Die Namen eurer Alben bestehen immer aus drei Wörtern („Young For Eternity“ 2005, „All Or Nothing“ 2008, „Money And Celebrity“ 2011) – welche drei Wörter charakterisieren The Subways?

Freude, Leidenschaft und Energie.

Was ist deine typisch britische Charaktereigenschaft?

Haltung bewahren! Im Klartext: Auch wenn alles richtig mies läuft und andere schon längst eine dumme Fresse ziehen, versuche ich gelassen zu bleiben und weiterzumachen, so gut es eben geht.

Denk mal an Österreich – was kommt dir zuerst in den Sinn?

Mächtige Berge, tolle Städte, fantastisches Bier und schöne Menschen!

In einem Interview hast du mal erzählt, dass du einen Hund in deiner Wohnung hältst, was dir das laut Mietvertrag untersagt ist – was war das Kriminellste, das The Subways jemals verbrochen haben?

Josh hat eine Packung Kaugummis gestohlen, als wir noch klein waren. Ich war sein Komplize. Bitte nicht der Polizei erzählen, sonst sperren die uns ein und wir können nicht auf Tour gehen!

Apropos: Das Nervigste, was deine Kollegen im Tourbus aufführen?

Überall mit Deo herumsprayen. Da könnte ich kotzen! Ich verstehe nicht, warum sie das nicht draußen erledigen können!

Zum Abschluss und für die Aftershowparty: Gin Tonic mit Limette oder Gurke?

Gurke! Sehr erfrischend, obwohl mir Gurke gar nicht schmeckt.

Prost! Wir freuen uns auf den Österreichbesuch von The Subways im November.