Supernackt #24
moralisch Supernackt #24
Spät, aber doch, möchten wir unserem lieben Freund, Juan Carlos, seines Zeichens König von Spanien, gesammelt gute Besserung wünschen. Vor lauter Elefantenabknallen hat er eine Stiege übersehen – das passiert den Besten. Wir hoffen, Maschinengewehr plus Tanzbein rotieren bald wieder. Ein neues Hüftgelenk aus Elfenbein wäre angebracht.
An den pöbelnden Rest: Regt euch nicht auf! Wer will nicht ab und zu auf etwas ballern? Lieber auf irgendein Viech, das sowieso bald ausstirbt, als auf die Ehefrau oder einen anderen arbeitslosen Sozialschmarotzer – oder nicht? Unser lieber Carlos ist darüber hinaus Ehrenpräsident des spanischen WWF. Dem ist die Umwelt wirklich ein aktives Anliegen. Der kümmert sich um seine Jagdziele. Was seid ihr? Maximal Baumpate wahrscheinlich. Wenn wir schon bei gefallenen Jägern sind, wollen wir auch Christian Konrad nur das Beste für seinen neuen Lebensabschnitt wünschen. Möge Macht und Reichtum weiter mit dir sein!
Oft werden wir gefragt, wie wir eigentlich zu so viel Reichtum kommen? Muss man ein linker Hund beziehungsweise „a linkes Oarschloch“ sein, wie es uns gerne vorgeworfen wird? Die Frage klingt hart und lässt sich eigentlich nur so beantworten: In Österreich kannst du auch ein Rechtes sein…
Späßchen. Ganz ehrlich und aus dem Geldkästchen geplaudert: Wer in Österreich nicht „a bissal wos draht“, wer unflexibel gegenüber der Auslegung von Vorschriften ist oder keine elitären, familiär-freundschaftlichen Kontakte pflegt, der geht besser ins Ausland und probiert dort, Geld zu scheffeln. In Österreich bedienen wir uns eines Systems unmoralischer Anreizmodelle – am reizvollsten ist wohl das Fehlen strafrechtlicher Konsequenzen. Selbst, wenn wir unversteuertes Geld in Koffern über Grenzen schmuggeln, unsere Namen in jedem größeren Finanzskandal der Neuzeit eine zentrale Rolle spielen und wir bei Staatsanwaltschaft und U-Ausschüssen ein Dauerabo für die erste Reihe gebucht haben, können wir uns lachend im millionenteuren Penthouse über euch Affen lustig machen. Ein Hoch auf den Rechtsstaat! Mit den richtigen Anwaltszecken lässt sich hier viel Spaß haben. Sie saugen zwar gierig an unseren Geldhähnen, aber was soll´s, sie sind es wert. Außerdem: Wenn du einmal einen Anwalt hast, brauchst du auch einen.
Natürlich sind wir keine unmoralischen, geldgierigen Gesetzesbrecher, wie es gerne dargestellt wird. Wenn wir in eurem Leben jeden Diamanten, äh, Stein umdrehen würden, wirft das sicher auch kein supersauberes Licht auf euch. Aber hey, man ist, was man isst! Und wir essen, was wir essen können. Alles. Heute gibt´s Elefant. Auf dich Carlos!