Liebhabern bzw. Amateuren von The (International) Noise Conspiracy werden die Stimme sofort erkennen, handelt es sich doch um Frontman Dennis Lyxzén, der sich auf Solopfaden bewegt, wenn gerade bei seiner Stammband Pause ist. Und bei The Lost Patrol Band lässt er seine Punk-Seite regelrecht raus.
Nein, Punk ist nicht tot, dieses Werk könnte sogar regelrecht im Bilderbuch als Beispiel für ein klassisches Punk Album sein. Kein Song länger als 3 Min., die Themen der Songs sind durchwegs gesellschaftskritisch (ich sage nur „Automatic Kids“ oder „What´s Wrong With Me“) und die Gittarenriffs sind auch durchaus vertretbar. Einzig das pinke Cover passt irgendwie nicht, doch dann wieder irgendwie doch, geht es bei Punk doch nicht ums schockieren bzw. anders sein? Besonders wenn dabei bedacht wird, dass Dennis Lyxzén den Helden seiner Jugend wie the Ramones oder the Buzzcocks ein Denkmal setzen wollen zu scheint.
Beim Anhören dieses Albums kommt man aus dem Headbangen nicht mehr raus, diverse Stücke haben sogar Ohrwurmbeschaffenheit, wie „Ain´t Got The Time“ und „Safety Pin“, und die gesamte Platte ist in sich konsistent. Zusammenfassend also ist dies ein durchaus nettes Scheibchen, das allerdings kaum wenn gar nicht an die großen Vorbilder heranreicht. (steffi)
— Nobody