Trivium aus Orlando, Florida servieren ihren dritten Longplayer. Die Musik dieser Band lässt sich am besten als Metal pur bezeichnen. Das übliche Gitarrenstakkato bricht sich ab und an mit ruhigeren Passagen deren Akkordfolgen an Genregrößen wie Iron Maiden erinnern. „The Crusade“, so der Titel des Albums, wartet mit hoher Geschwindigkeit auf. Stellenweise wird man an die Metallica aus jenen Tagen erinnert, in denen Hetfield noch nicht wusste, wie das Bier bei den MTV Awards schmeckt.
Die Titel der Songs sind Programm: „Ignition“, „Detonation“, „Anthem (We Are The Fire)“, „Becoming The Dragon“ oder eben der Titeltrack. In bewährter Viererformation wird hier hart an einem Revival des klassischen Metals gearbeitet: Technisch anspruchsvolle, weil schnelle, Gitarrensoli nach dem zweiten Refrain, dazu „Wooohoooo“ Chöre und auf der Bühne hoffentlich viele schwarze Hosen.
Doch ist das alles? Nein, es gibt da noch was. So zum Beispiel im Refrain von „Unrepentant“, wo sich die Metalwand kurz auftut und fremde Harmonien hereinbrechen. Nicht lange, doch lange genug um das Potential des Songwritings aufblitzen zu lassen. Genau da findet man nach mehrmaligem Hören die Stärken dieser Band. Trivium klingen auf den ersten „Blick“ sehr alt, auf den Zweiten nicht übel und bei weiterem Befassen entdeckt man ihren eigenen Stil. Ein Revival des alten Metals, analog zu dem des alten Rocks. (rom)
— Nobody