Ein Buch lesen
Dinge, die du getan haben musst... #25
Ja, ja, Bücher. Man kennt die Platitüden: ein Buch ist wie ein Freund. Bullshit! Ein Rosamunde Pilcher Roman zum Beispiel ist auf gar keinen Fall wie ein Freund, eher wie ein Kaugummi auf der Schuhsohle, an dem dann der Rest des Straßendrecks picken bleibt. Aber es gibt auch andere Bücher, aus denen sich Dinge erfahren lassen, die nicht die Halbwertszeit einer Eintagsfliege haben.
Nicht alle Pflichtlektüren aus der Schulzeit oder auf der Uni gehen auf eine sadistische Ader des Lehrkörpers zurück, einige sind vollkommen berechtigt auf Literaturlisten, und werden auch dort bleiben, solange die Zivilisation besteht. Hier soll es auch nicht um E-Books gehen, die bei Stromausfall oder auf der sprichwörtlichen einsamen Insel höchstens als Bierdeckel Dienste leisten können. Aber nun zu den Guten: Ein gutes Buch sollte zumindest spannend oder interessant, geistreich oder witzig, intellektuell oder intelligent, am besten alles, und keinesfalls nichts von dieser Aufreihung sein. Und am Wichtigsten: es sollte lesbar sein. Es sollte übrigens niemand zu jemandem mitgehen und Sex haben, wenn dieser jemand keine Bücher im Haus hat. Dieser jemand hat den Kopf nämlich nur zum Frisieren, und dazu ist er, der Kopf nämlich, rein evolutionsgeschichtlich nicht da. Wenn in der hektischen Zeit mal Ausspannen angesagt ist, reicht es nicht, die Ingredienzen des Sonneschutzmittels durchzulesen: am Strand mit Shakespeare, Goethe, oder Charles Bukowski in der Hand aufzutauchen, macht eine Bikinifigur fürs Hirn. Du willst ja den dereinstigen Enkeln nicht erzählen müssen, dass du in der Jugend nur Fastfood gegessen, Videospiel gespielt, und schlechten Sex gehabt hast, oder?