Die Popmusikkritik scheint einem elementaren Irrtum anheim gefallen zu sein: während man kontinuierlich vom ’schwierigen zweiten Album‘ spricht, liefern Acts wie Bloc Party, die Arctic Monkeys oder Maximo Park in diesem Frühling solide Nachfolger zu ihren Debüts ab. Die Kaiser Chiefs stellen in dieser Reihe keine Ausnahme dar. Mit ‚Yours Truly, Angry Mob‘ steht nun ein Werk in den Regalen, dem allein durch die Küchenradio-taugliche Vorabsingle ‚Ruby‘ ausufernde Medienpräsenz gegeben ist. Auch wenn die Band nun hierzulande einen Sprung von der FM4 Homebase zum Ö3 Wecker hinlegt: mögliche Vorbehalte werden durch die weiteren 11 Songs des ‚Employment‘-Nachfolgers hinlänglich zerstreut. Nummern wie ‚Heat Dies Down‘ bestechen zwar nicht durch Innovation, halten aber gekonnt die Ohrwurmqualitäten des Vorgängeralbums hoch. Popmusik kann an Ambition oder Substanz in der gewählten Sparte gemessen werden – ersteres war bereits auf dem Debüt der Engländer nicht gerade eine Stärke. Fans der ersten Stunde, die der medialen Dauerbeschallung durch ähnliche Gruppen noch nicht überdrüssig geworden sind, werden auch mit ‚Yours Truly, Angry Mob‘ ihre Freude haben. (eru)
— Nobody Kaiser Chiefs
Yours Truly, Angry Mob