Dieses Quartett stammt aus dem sonnigen Kalifornien. Zusammengewürfelt aus vier Jugendfreunden die sich vor gut fünf Jahren zum Proben über einer Garage trafen, kreierten die Cold War Kids eine Sprache der Musikzitate, die ihresgleichen sucht. „Robbers & Cowards“ heißt das Langspieldebüt der Band.
Hinter dem Titel verbergen sich die beiden EPs „Up in Rags“ und „With our Wallets full“, die von der Band bereits Ende 2005 und Anfang 2006 aufgenommen worden sind. Ein Plattevertrag mit Downtown Records ist nun für neue Aufnahmen dieser Stücke genutzt worden.
Die Cold War Kids servieren Musik die sich als Folk bezeichnen ließe. Was sie vom Folk dennoch abhebt, ist ein starker Drive der durch Harmonien die aus dem Blues stammen entsteht. Die Vocals pumpen ordentlich Pathos in jedes Stück. So gleich im Opener „We used to Vacation“, in dem ein Trinker den Refrain zum Beschwören seiner bevorstehenden Entwöhnung nutzt.
Der Rest der Songs verdient das Attribut des Restes nicht. Denn sie sind mehr als Füllmaterial. Von „Hang me up“, über „St. John“ bis zu „Rubidoux“ wechselt man zwischen stimmig temperierten Strophen und Höhepunkten, die weniger durch verzerrte Gitarren, sondern durch die Stimme von Nathan Willett in die Eskalation getrieben werden. Organe wie jenes von Willett tauchen alle paar Jahre irgendwo auf. Jetzt hört man es in wunderbarer Kombination mit diesen leicht verschrobenen Songs, bei denen man sich die vier Burschen gut über ihrer Garage vorstellen kann, durch deren Dachfenster die kalifornische Sonne scheint und zum nächsten Bier ruft. Für mich eines der besten Alben dieses noch jungen Jahres. (rom)
Cold War Kids
Robbers & Cowards
V2 Music Limited