Geschüttelt & gerührt!
VOLUME Filmpreview: James Bond 007 - Skyfall
Geschüttelt & gerührt!
Eines vorweg: Daniel Craig hat bis zu diesem, seinem dritten Bondfilm gebraucht, um so etwas wie ein Gefühl für Stil und Haltung eines Geheimagenten Ihrer Majestät zu entwickeln. Er beherrscht mittlerweile drei verschiedene Gesichtsausdrücke, was ihm erlaubt, Leute wie Tom Cruise, Sylvester Stallone und Uschi Glas mimisch zu überflügeln. Chapeau! Der Film bietet aber neben einem erstmals wirklich bondigen Craig auch noch eine gute, interessante und an manchen Stellen in der Tat überraschende Handlung, die man ja bei Blockbustern gemeinhin nicht vorauszusetzen braucht. Regisseur Sam Mendes kann auch mehr, als nur sinnlos die Kamera herumzucken zu lassen und Dinge in die Luft zusprengen, er kommt ja eigentlich vom richtigen Film, mit echten Schauspielern. Gekrönt wird der Film genau von einem solchen, nämlich Javier Bardem als Bösnigl der Extraklasse. Der Mann ist etwa so drauf, wie man sich einen übernächtigen Klaus Maria Brandauer auf bewusstseinserweiternden Substanzen weit jenseits der Legalität und in stark verhaltensauffäligem Maße frisiert vorstellt: Überlebensgroß, mit Mut zur Hässlichkeit und daher totales Kino. Die restliche Besetzung ist bis in die kleinsten Rollen stimmig, man erfährt so manches aus Bonds Vorleben, und was da sonst so im Bonduniversum kreucht und fleucht. Für Bond Fans quasi ein äußerst befriedigender Pflichtfilm, für alle anderen einfach großes Kino.
Regie: Sam Mendes
Darsteller: Daniel Craig, Javier Bardem, Judi Dench, Ralph Fiennes, Albert Finney
Produktion: GB 2012
Kinostart: 01.11