Wie nächstenlieb bist Du?

Angeregt durch die Bumsti Plakate zum Thema ‚österreichische‘ Nächstenliebe: Wie nächstenlieb bist eigentlich Du?

1.)    Eine alte Dame steht an der Kreuzung. Hilfst Du ihr über die Straße?

A: Natürlich. Ich bin wohlerzogen und kultiviert.
B: Nur, wenn ihr sonst keiner hilft. Ich muss mich nicht überall einmischen.
C: Nur, wenn mir daraus kein Nachteil erwächst. Ich denk an mich zuerst.
D: Nur wenn sie kein Kopftuch trägt, nicht schwarz ist, keine Terroristin, oder Grünwählerin! 


2.)    Kaum lässt Du sie los, rutscht die alte Dame gleich aus und fällt hin. Was machst Du?

A: Ich heb sie wieder auf und frag, ob sie eh nix hat.
B: Naja, aufheben, aber dann hau ich schnell ab.
C: Ich sag’s ja, kaum kümmert man sich um andere, hat man den Scherb’n auf!
D: Nachdem sie kein Kopftuch trägt, nicht schwarz ist, keine Terroristin, oder Grünwählerin kann ich ihr ja auch noch aufhelfen, nicht?


3.)    Du fährst versehentlich ein Pandababy an. Es ist nur leicht verletzt. Was machst Du?

A: Ich rufe die Polizei, die Tierrettung und Edith Klinger bzw. eine gleichwertige, lebende Tiertante an.
B: Was macht denn ein verficktes Pandababy auf der Straße? Ich ruf halt die Bullen…
C: Wenn’s keiner gesehen hat, vertschüss ich mich unauffällig, sonst ruf ich halt in Schönbrunn an…
D: Das Pandababy ist hier nicht autochthon, ein tierischer Fremdkörper, illegal oder was, da fahr ich gleich nochmal drüber, dann ist das die Endlösung der Pandafrage!


4.)    Dein(e) Ex bettelt auf Knien, dass du ihn/sie wieder nimmst. Was machst Du?

A: Wenn noch Gefühle da sind, kann man darüber reden. Vielleicht rauft man sich ja doch noch zusammen.
B: Aufgewärmt schmeckt nur das Gulasch gut.
C: Naja, einmal Blasen/Lecken kann man aus dem Gesuder vielleicht noch rausholen, gell?
D: Dieses Verhalten ist einem echten Österreicher wesensfremd; das lässt auf Charakterschwäche schließen und wird mit Verachtung gestraft.


5.)    Auf nächtlicher Straße steht ein Auto, das eine Panne hat. Der Fahrer ist weder eine geile Blondine noch Justin Bieber. Was machst Du?

A: Ich bleibe selbstverständlich stehen und versuche zu helfen.
B: Ich helfe und wünsche mir insgeheim, dass es eine geile Blondine / Justin Bieber wäre.
C: Ich helfe, aber bereite mich insgeheim darauf vor, dass es ein Axtmörder sein könnte.
D: Nachdem ich mich überzeugt habe, dass der Pannenfahrer kein Kopftuch / Turban trägt, nicht schwarz ist, kein Terrorist, oder Grünwähler ist, werde ich ihm helfen. Vorausgesetzt, er hat ein österreichisches oder zur Not auch ein deutsches Nummerntaferl. 


6.)    Jemand, der verdammt so aussieht, wie Justin Bieber, liegt stöhnend bei Dir im Stiegenhaus und hat ein Messer im Rücken. Was machst Du?

A: Ich rufe die Polizei, die Rettung und Universal Music an. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
B: Ich ruf die Polizei an. Und meine Mama. Die steht nämlich auf Justin Bieber.
C: Ich ruf niemanden an, außer das Gfrast gibt mir ein Autogramm für meine achtjährige Cousine.
D: Es entsteht folgender Dialog: Hey, you look like Justin Bieber. – Alter, ich heiß Poldi Pospischil und hab a Feitl zwischn die Rippn. Kannst bitte Kibara und Rettung rufen? – Hey Justin, it’s nice that you try to speak german, it shows that you are willing to integrate yourself. But your german is still bad…. – Alter, wie kann man so deppert sein? Scheißt nimmer regelmäßig, oder was? I glaub, i gib den Löffel ab… Öarrrrx.


7.)    Es ist Gelsenplage. Im Fernsehen behauptet der Dalai Lama kichernd, dass er noch nie eine Gelse erschlagen hätte. Was machst Du?

A: Ich denk mir, dass Buddhismus zumindest bei einer Gelsenplage – gleich nach Nudismus – das dümmste ist und kauf mir ein paar Gelsenstecker.
B: Ich erschlag eine für ihn mit.
C: Gelsen müssen vernichtet werden. Aus. Basta.
D: Auch wenn mir kichernde Skinheads, und seien sie aus Tibet, grundsätzlich sympathisch sind, bin ich für die Ausrottung dieser Plagegeister!


8.)    Du schläfst tief und träumst, es wäre das Jahr 900 und du wärst mit deinen Wikingerfreunden raubend, mordend und vergewaltigend in Europa unterwegs. Ein kleines Kind bewirft dich während des Raubzugs mit einem Paradeiser. Was machst Du?

A: Ich geh zum Psychoanalytiker. Da stimmt doch eindeutig etwas nicht…
B: Paradeiser gibt es in Europa erst nach der Entdeckung Amerikas 1492.
C: Das blöde Kind kriegt eine paniert…
D: Ist es blond, wir es durch die gesunde Watsche zu richtigem Verhalten erzogen, wenn nicht, gibt es noch Feuer und Schwert…

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AUFLÖSUNG

Überwiegend A:

Du hast nicht nur einen moralischen Kompass, Du bist einer. Deine Umwelt sieht in moralisch herausfordernden Situationen in deine Richtung, wie zu einem Leuchtturm in dunkler Nacht. Du bist so abartig nächstenlieb, Jesus wäre neidisch auf dich. Du hast schon mehr Kätzchen aus Bäumen gerettet, als die freiwillige Feuerwehr. Seltsamerweise hast du so gut wie null Sexualleben.

Überwiegend B:

Du machst meistens das Richtige, aber nur, weil du es so willst. Manchmal treibst du es aber auch mit der Freundin deines besten Freundes / Freund deiner besten Freundin. Und seiner Schwester / ihrem Bruder. Gleichzeitig. Ohne mit der Wimper zu zucken. Das ist ja schließlich auch ziemlich nächstenlieb, oder?

Überwiegend C:

Die Welt ist mindestens so schlecht, wie du. Und du bist ziemlich übel. Also ist eine Mischung aus Misanthropie (Menschenverachtung) und Paranoia (Verfolgungswahn) – der VOLUME Bildungsauftrag greift – dein Zugang zur Nächstenliebe. So bleibt sie bei dir eine zarte Pflanze, die du jederzeit zertreten kannst, wenn sie gefährlich werden sollte.

Überwiegend D:

Deine Gewalt ist bloß ein stummer Schrei nach Liebe, deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit, du hast nie gelernt dich artizukulieren, und deine Freundin die hat niemals für dich Zeit – (Du bist ein) Arschloch!