Ohnmacht & Gewalt
VOLUME Filmpreview: Prisoners
Kindesentführung? Eh klar, schrecklich! Selbstjustiz? Übel, aber irgendwie verständlich. Oder?
Dünn ist der Mantel der Zivilisation, wenn die eigene Familie bedroht wird. Was ist jemand bereit in Extremsituationen zu tun? Wenn er ein Kind entführt, wenn er sein Kind zurückbekommen will, wenn er gefoltert wird, wenn er das alles verhindern will. Prisoners ist der Versuch, eine Antwort auf diese und weitere Fragen zu finden, die eh Klassiker des Genres sind. Das könnte nur weitere, arg klischeebeladene Blockbusterkost sein, ist aber stattdessen ein extrem spannender Thriller, der einen bis zum Schluss nicht aus seiner Umklammerung lässt. Selten hat man solche Brutalität, Angst Ohnmacht und Gewalt durch so authentische, echte Figuren aus Fleisch und Blut im Kino gesehen. Hugh Jackman als religiöser Redneck und Jake Gyllenhaal als tätowierter Krimineser sind beide oscarreif. Die Handlung schlägt mehr Haken, als ein Schneehase auf LSD, und die Spannung ist kaum auszuhalten. Die Handlung ist nicht ohne Grund labyrinthartig, denn die Lösung des Rätsels hat etwas damit zu tun. Aber was? Tja, das soll hier nicht verraten werden, aber Fans von Filmen, wie Das Schweigen der Lämmer, Seven, oder Zodiac werden wieder dieses Kribbeln im Nacken verspüren, das eben nur ein exzellenter Thriller zu bieten hat.
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Paul Dano, Maria Bello, Mellissa Leo
Produktion: USA 2013
Kinostart: 10.10.