Surprise, Surprise!
Adam Green im Interview
Bekannt wurde der New Yorker Musiker Adam Green vor gut zehn Jahren mit seiner Band Moldy Peaches. Seit dem Start seiner Solokarriere gilt er als Ikone des Anti-Folk und ist damit vor allem in Europa bestens unterwegs. Diesen November spielt der 32jährige als Headliner beim Blue Bird Festival. Adam Green über Clubshows der überraschenden Art, seine Liebe zu Wien und warum er die deutschen Ravegiganten Scooter feiert.
Adam Green kommt dieses Jahr zum Wiener Blue Bird Festival, das bekannt für seine ruhigen, intensiven Auftritte ist, die vor allem Musik sprechen lassen. Spielst du gerne in kleinen Clubs?
Auf jeden Fall. Ich liebe diese intimen Momente, die dir ein Gig im kleinen Rahmen bescheren kann. Meine besten Konzerte gebe ich sowieso mitten in der Nacht in irgendwelchen Wohnungen von Freunden. Da sind oft nicht mehr als fünf Leute anwesend.
Deine Karriere hat ja auch im New Yorker Underground begonnen…
Genau, im Hinterzimmer des Sidewalk Cafés. Ein winziger Laden in East Village mit Tischen, gutem Essen und Bier. Von dort stammt die Anti-Folk-Szene. Unser Sound ist ja genau genommen nichts anderes als eine akustische Version von Punkmusik. Dieser Stil ist hier in den 80ern entstanden, als sich Songwriter für Open-Mic Nights trafen. Solche Musiknächte finden auch heute noch regelmäßig statt.
Woher nimmst du die Ideen für deine Songs?
Meine Lieder entstehen meistens, wenn ich herumrenne und mir selbst etwas vorsinge. Das ist meine Art mich zu beruhigen oder zu entspannen. Für mich sind meine Songs wie Cartoons. Es geht weniger um die Worte, sondern mehr um die Symbolik.
Nach so vielen Auftritten in Österreich: Hast du eine besondere Beziehung zu Wien?
Und wie! Ich liebe die Atmosphäre dieser Stadt. Der Besuch vom MUMOK und Leopold Museum haben mittlerweile schon Tradition. Nächstes Mal will ich aber unbedingt ins Belvedere. Vielleicht sollte ich auch wirklich länger in Wien bleiben, um dort zu leben? Darüber werde ich noch nachdenken.
You are welcome! Kannst du dich noch an deinen Auftritt im Wiener Gasometer im April 2006 erinnern? Nach dem Konzert ging’s weiter ins Flex, dort hast du deinen Freund Pete Doherty überrascht…
Verrückt! Am Anfang hat sich Pete nicht ganz ausgekannt, welcher Typ jetzt auf einmal neben ihm auf der Bühne steht, Surprise! Dann haben wir gemeinsam das Flex gerockt. Legendär.
Von wem würdest du dich gerne auf der Bühne überraschen lassen?
Am liebsten von Scooter!
Hyper Hyper?
Ja, das wäre doch eine spannende Kombination. Als ich das erste Mal in Europa war, habe ich Scooter immer im Fernsehen gesehen. Etwas später durfte ich sie auf einer Preisverleihung kennenlernen – dort haben wir sogar gemeinsam Fotos geknipst. H.P. Baxxter hat eine enorme Ausstrahlung. Das wär doch eine echte Überraschung!
Bevor es soweit kommt: Wann gibt es neues Songmaterial von Adam Green?
Momentan arbeite ich gerade an Songs und einem Film. Das neue Album wird dann also ein Soundtrack – so viel kann ich jetzt schon verraten.
Danke für die Info und bis zum 15. November beim Blue Bird Festival im Porgy & Bess.