Suicidal Tendencies in Japan
VOLUME Filmpreview: 47 Ronin
Samurai, Samurai, zieh dein Schwert, hau mich frei!
Die wahre Geschichte der 47 Ronin ist in Japan quasi Nationalmythos, Filmstoff und Abenteuergeschichte in einem. Wenn sich Hollywood eines solchen Stoffes annimmt, so kann das Übel enden. Gleich vorweg, das ist hier definitiv nicht der Fall. Die Puristen, die päpstlicher, als der Papst sind, sollten den Film als das sehen, was er ist: ein Tribute an die kulturellen Besonderheiten und den reichen Mythenschatz der Japanischen Kultur. Aber was macht dann Keanu Reeves in der Geschichte? Das was er am besten macht: bedeutungsschwanger dreinschauen, gravitätische Einzeiler von sich geben, sich sinnlos verlieben und mit seiner ‚Star-Power‘ Geld für die hohen Produktionskosten herbeischaffen. Rausgekommen ist dabei ein mit Fantasyelementen und Lovestory angereicherter Samurai-Revenge-Movie ohne Blut (Kill Bill schau obe!), aber nicht ganz so blutleer, wie befürchtet. Ein amüsanter Exotik-flick für fast die ganze Familie halt. Ein opulentes Sonntagnachmittagsvergnügen. Ein Film zum Sushiessen.
Regie: Carl Erik Rinsch
Darsteller: Keeanu Reeves, Hiroyuki Sanada, Ko Shibasaki, Tadanobu Asano, Min Tanaka
Produktion: USA 2013
Kinostart: bereits erschienen