Malen nach Zahlen
VOLUME Filmpreview: Words and Pictures
Edward George Bulwer-Lytton schrieb, dass die Feder mächtiger als das Schwert sei, aber wenn ein Bild mehr aussagt als tausend Worte, wer würde den Kampf gewinnen? Genau vor diesem Problem finden sich Jack Marcus (Clive Owen) und Diana Delasanto (Juliette Binoche) wieder.
In diesem Film stellt Clive Owen den Englischlehrer und Schriftsteller Jack Marcus dar, der sich seit Jahren in einer Schaffenskrise befindet. Marcus schaut lieber ins Glas als auf ein Blatt Papier. Der letzte Erfolg als Schriftsteller liegt lange zurück und auch sein Sohn möchte sehr wenig von ihm wissen. Die von Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche dargestellte Abstrakt Künstlerin Diana Delasanto leidet an Rheumatoider Arthritis und kann durch die Gelenkschmerzen kaum malen. Die beiden treiben ihre Schüler zu Höchstleistungen an.
Durch seine leicht penetrante Art und die doch tief sitzende Verletzung ist Jack Marcus (Owen) in diesem Film eindeutig die besser ausgebaute Rolle. Delsanto (Binoche) wirkt vor allem durch ihre anfängliche Kühlheit, dadurch auch der Spitzname „der Eiszapfen“, langweilig und eindimensional. Die Schüler, welche von Marcus als Droiden bezeichnet werden, spielen im Gegensatz zu anderen Filmen dieser Art keine entscheidende Rolle und wirken als wären sie unwichtige Nebenfiguren.
Man sollte beim Titel „Words and Pictures“ meinen, dass es irgendwo um den Vergleich zwischen diesen Zwei geht, wo doch beide für das Medium Kino eine wichtige und entscheidende Rolle spielen, jedoch will Regisseur Schepisi seinem Publikum eine solche Aufgabe nicht zutrauen.
Für den Regisseur Fred Schepisi, „Wilde Kreaturen“ und „Roxanne“ ist die Situation nichts neues, jedoch mangelt es diesem Film an Originalität. Schepisi und der Drehbuchschreiber Gerald Di Pego machen eigentlich nichts falsch. Dennoch entwickelt sich die Geschichte der zwei Charaktere Delsanto und Marcus nach einem oft gebrauchten Schema und der Film wirkt als könne er sich nicht entscheiden, ob er eine Liebesgeschichte oder etwas anderes werden will.
Regie: Fred Schepisi
Drehbuch: Gerard DiPego
Kamera: Ian Baker
Schnitt: Peter Honess
Musik: Paul Grabowsky
Schauspieler: Clive Owen, Juliette Binoche, Bruce Davison, Navid Negahban, Amy Brenneman, Valerie Tian, Adam DiMarco, Josh Ssettuba, Janet Kidder, Christian Schneider