There Is A Lighthouse That Never Goes Out
Die Stadt ist mein Blog
Die Aufbauarbeiten für das von der Pratersauna initiierte Lighthouse Festival an der kroatischen Küste sind bereits voll im Gange. Einige Festivalarbeiter, DJs oder Organisatoren sind bereits in Porec und machen das Gelände partyfit. Hennes Weiss, einer der Veranstalter, absolvierte am Dienstagabend noch einen Meetingmarathon, beantwortete unzählige Mails und telefonierte ununterbrochen. Zeit für ein kleines Interview vor seiner Abreise am Mittwochvormittag hatte er aber dennoch. Das freut uns!
Wie lautet das Resümee vom letzten Jahr – eurem ersten Festival?
Exakt heute vor einem Jahr waren wir doch noch sehr angespannt, weil wir einfach selbst noch nicht einschätzen konnten, wo die Reise tatsächlich hingehen kann. Dieses Jahr ist alles viel einfacher, weil wir auf Erfahrungen aufbauen können und erstmals mit gutem Gewissen sagen können: es wird top. Das positive Feedback vom Premierenjahr 2013 war somit der Beginn von allem und gibt uns heute noch die Kraft, darauf aufbauend etwas Neues zu schaffen.
Was wird dieses Jahr anders sein? Was funktionierte im letzten Jahr schlecht oder wenig?
Wer uns kennt, weiß, dass wir in unseren Köpfen immer visionär denken und daraus resultierend haben wir uns es zum Ziel gesetzt, die Qualität des Festivals Jahr für Jahr zu verbessern. Klar, wir haben letztes Jahr einige Fehler gemacht und es gab viel Verbesserungspotenzial. Jetzt, drei Tage vor dem Festival, kann ich mit Überzeugung sagen, dass wir die offensichtlichen Fehler vom letzten Jahr nicht mehr machen. Es wird also vieles anders sein – zwei Punkte möchte ich hervorheben: Erstens geht das Booking mehr in die Tiefe, wir verzichten ganz auf große Namen. Zweitens zählen die Vielfalt und Qualität des Seitenprogramms. Aber lasst euch da am besten einfach überraschen.
Kommen auch Kroaten, Leute aus der Umgebung zum Lighthouse Festival? Wie setzt sich das Festivalpublikum zusammen?
Unser Kernmarkt ist und bleibt natürlich Österreich. Nicht zuletzt, weil es mit der Pratersauna unsere Heimat ist. Schon letztes Jahr haben wir mit strategischen Kooperationen aus München, Zürich und Zagreb begonnen, den Zielmarkt zu erweitern. Die Positionierung lautet: ‚Festival Season Opener for Central Europe & Adriatic Coast‘ – entsprechend dieser Ausrichtung werden wir diese Märkte Jahr für Jahr ausbauen. Mit drei Promotion-Partnern aus Norditalien rund um Triest & Venedig sowie einer neuen Labelkooperation aus Slowenien gehen wir dieses Jahr den nächsten Schritt. Die Idee ist, ein europäisches Multikultifestival unter Gleichgesinnten zu machen. Für 2015 haben wir schon weitere Ansätze, mehr dazu genau in einem Jahr.
Warum hat man sich gegen Österreich und für Kroatien als Austragungsort entschieden?
Wenn wir etwas machen, wollen wir Interessantes schaffen und im besten Fall gleich eine Nische als Erster besetzen. Wir können es immer noch nicht glauben, dass wir – als nachhaltiger Veranstalter aus dem deutschsprachigen Raum – die Einzigen sind, die im U.K. dominanten Festivalkroatien mitmischen. Wir sind natürlich froh darüber und wollen diesen Effekt entsprechend auch für uns ausnützen. Aber zurück zur Frage: Erstens gibt es in Österreich schon genug gute wie schlechte Festivals. Zweites haben wir mit ‚Lanterna Island‘ die für uns wohl perfektestes Venue Europas gefunden – und das nur 5h Autofahrt entfernt von Wien.
Sind die Auflagen in Kroatien nicht so streng, der Umgang mit den Behörden lockerer?
Ja und Ja. Das liegt einerseits aber auch daran, dass wir auf einer Privatinsel einer Hotelgruppe sind, welche uns in allen Entscheidungen unterstützt. Entsprechend müssen wir uns nicht mit lokalen Bürgermeistern oder sonstigen Behörden rumschlagen. Ein wahrer Glücksgriff und dessen sind wir uns auch bewusst. Aber: In Kroatien ticken die Uhren auf jeden Fall anders und daran sind auch schon einige Festivalveranstalter vor uns gescheitert.
Wie viele Karten konnte man im Vorfeld verkaufen? Mit wie vielen Leuten rechnet ihr?
Im letzten Jahr hatten wir knapp 1000, das Ziel für heuer ist es zu verdoppeln und das werden wir, wenn es so weiter geht, auch schaffen. Frühbuchertickets waren in drei Wochen ausverkauft und gestern – früher als erwartet – mussten wir den Onlineverkauf stoppen, weil uns die Zimmer ausgingen. Sprich, wir sind ’sold out‘. Aber keine Sorge, es gibt noch genug Abendkassetickets (Tages & Festivalpässe) – mit oder ohne Unterkunft. Das alles kann man dann vor Ort erwerben.
Wird es auch 2015 ein Lighthouse Festival geben? Oder sind es die Mühen und Kosten nicht wert?
Es wird auch 2020 ein Lighthouse Festival geben. Wir sind erst am Beginn einer langen Story.
Euer persönlicher Tipp für die Festivalbesucher? Was sollte man unbedingt mitnehmen?
Sonnencreme und einen ausgeschlafenen Körper. Wir wünschen eine gute und sichere Anreise.
Danke für das Interview und viel Spaß in Kroatien!
Für alle, die in Wien bleiben am Wochenende, folgen nun die unverbindlichen Feierempfehlungen. Party ON!
Mittwoch
M185, eine Band, die laut Der Standard die Rockmusik rettet, gastiert am Mittwoch im Flex. Die von Wien aus agierende Truppe sendet seit Jahren ein Störfeuer des Protests gegen die verkrustete Masse. Das von Konservativen, Langweilern und ‚Geiz ist geil‘-Managern übersäte System will aufgebrochen werden. ‚Everything Is Up‘ nennt sich ihr neues Album, das sympathisch rockt. Hören sollte man das laut – und live im Flex.
Digitalism. Ja, das ist das Duo, bei dem man von 2004 bis 2007 nicht vorbei kam. Einer Zeit, in der Elektro House und Knarz Dance die Tanzflächen dieser Welt dominierten. Mit Tracks wie ‚Idealistic‘ und ‚Zdarlight‘ schaffte man dann auch den Sprung in den Einzelhandel oder auf die großen Festivalbühnen. Am Mittwoch wird die Pratersauna bespielt. Und scheinbar wollen sich das viele nicht entgehen lassen – verrät zumindest ein Blick auf die Veranstaltungsseite auf Facebook. Das Duo gastiert im Rahmen Nachtschwimmerreihe in der Pratersauna.
Donnerstag
Gibt es es im digitalen 21. Jahrhundert überhaupt noch eine Wildnis? Wenn ja, wie sieht sie aus? Mit diesen und noch weiteren Fragen zum Überthema ‚Wildnis‘ beschäftigt sich eine am Donnerstag startende Ausstellung im Kalthaus des Botanischen Gartens. Ausgestellt werden die Arbeiten der Studierenden aus den Abteilungen Landschaftskunst, Malerei und Fotografie der Universität für angewandte Kunst Wien – Eingang Mechelgasse/Prätoriusgasse, 1030 Wien.
111 Jahre Mühlbauer. Die Hutmanufaktur feiert und der Metro Verlag bringt dazu ein Buch mit dem Titel ‚111 Lieblinge‘ heraus. Zur Buchpräsentation wird am Donnerstag geladen – zu Wasser, Wein oder Bier gibt es Brot von Joseph und ein bisschen Musik von unter anderem Ella Brandis. Dresscode: Kopfbedeckung.
Wer Lust auf Sonnenuntergang im Freien, BBQ und Bier hat, sollte das Big Smoke am Donaukanal aufsuchen. Wo vor einem Jahr das It’s All About The Meet Baby mit tollen Burgern überzeugen konnte, werden nun feine und stundenlang im Rauch gegarte Spareribs, Würstel oder andere Fleischstücke in selbstgemachte Saucen getunkt. So hat man das in Wien wohl noch nie gegessen.
Wer dann noch Party machen möchte, kann ins Celeste schauen. Dort gastiert Anthony Naples aus New York mit seinem rohen House. Feine Sache!
Freitag
Diesen Freitag findet die fünfte Ausgabe des Glow im Celeste statt. Hinter den Turntables wird sich eine illustre Meute an lokalen Koloriten einfinden. Stefan S von Janefondas, Rave Rabbit von der Prasselbande und K:sun vom Tiefentanz. Als Spezialgast, wenn man so will, hat man Giuseppe Leonardi eingeladen. Der in den Tingel Tangel-Kreisen agierende DJ wird dann seine Housevariante auftischen.
Bewegen wir uns weiter in Richtung 7. Bezirk. Dort feiert man im Morisson Club auch mal wieder eine Party, besser gesagt die GROSSEN FERIEN. ‚Ohne Genierer servieren wir Euch tanzbare Perlen aus sämtlichen Jahrzehnten … cool sind die anderen – wir sind warm wie die Sonne‘, heißt es da im Veranstaltungstext.
Im Wirr in der Burggasse kann man dann seine überschüssigen Endorphine ausschütten. Das heißt: Keine Zeit für Liebesschmerz oder andere Blödheiten. Gefeiert wird mit ganzer Energie und den herrlich sympathischen Veranstaltern, die nicht nur für feinen Sound, sondern auch schönes Licht sorgen werden. Wird gut werden!
Wegen der Eisheiligen, also dem tagelangen Mistwetter der vergangenen Tage, wurde die Terrasseneröffnung der Grellen Forelle um eine Woche verschoben. Am Freitagabend sollte die Sonne vom Himmel lachen. Gut so! Denn dann kann Mann und Frau sich schon früher in Schale werfen, um ein lauschiges Platzerl im Gastgarten zu ergattern und abhängen.
Wer dann genug vom Chillen hat, kann sich danach in die Technowelt des Produzentens Rrose eintauchen oder sich in Bewegung setzen und sich den Donaukanal (am Festland) abwärts treiben lassen und sich die eine oder andere Band bei freiem Eintritt anhören. Am Programm steht die bereits achte Ausgabe des Donaukanaltreiben, das bis Sonntag zahlreichen heimischen Acts eine Bühne bieten wird. Mehr Infos zum Programm gibt’s HIER!
Draußen starten und drinnen enden. Unter diesem Motto lädt der Zirkus Abnormal ins Werk zur Sause. Im Zuge des Donaukanaltreiben wird um 18 Uhr das Aufwärmprogramm gestartet. Ab 23 Uhr geht es dann drinnen zur Sache!
Am Freitag wird auch das VIS eröffnet. Hinter dieser Abkürzung steckt das Vienna Independent Shorts, das sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Dabei handelt es sich um ein Kurzfilmfestival, das bis 29. Mai ein umfangreiches Programm abspulen wird. Die Eröffnungsfeier im Gartenbaukino ist der erste Höhepunkt, bei dem man dann gerne bis in die frühen Morgenstunden feiert. Die Voraussetzungen, dass das auch in diesem Jahr so sein wird, sind gut. Für den Sound sorgt nämlich die Vihanna Crew, die so gut wie jedes Wochenende irgendwo in Wien aktiv ist. Mit Partymachen kennen sie sich also aus. Footwork, Jersey House und HipHop werden mit R&B vermengt werden. Das weitere VIS-Programm gibt es HIER zum Nachlesen!
Samstag
Am Samstag gastiert der gute DJ Wild im Flex. Der seit Mitte der Neunziger in Frankreich aktive Produzent und DJ hat sich erst in den letzten Jahren zum internationalen Zugpferd entwickelt. Und das völlig zurecht. Denn seine fünfzig Releases sind nicht nur gut produziert, sondern haben auch einen ganz eigenen Charme. Und die ultrareduzierten Sounds wachsen auf der Tanzfläche zu mächtigen wie treibenden Burnern. Guter Mann!
Wer es melodischer, poppiger und seichter haben möchte, geht zu Wankelmut in die Pratersauna. Da trifft dann die Lagerfeuergitarre auf fauchende Filter-House-Beats und ein bisschen Pop von der Stange. Viele Leute mögen das.
Das Open Sense Festival im WUK setzt auf das Prinzip ‚mehr ist mehr‘. Auf 5 Stages wird in 4 Locations der Sommer, das Zusammensein und die Freude am Tanzen zelebriert. Neben einem liebevoll gestalteten Rahmenprogramm werden viele verschiedene Genres der elektronischen Musikszene bedient. Angefangen von funky Deep House, über treibenden Techno bis hin zu Progressive oder Psy Trance wird hier alles geboten, was man für ein ausgelassenes Wochenende braucht. Na hoffentlich verirrt man sich da nicht. Details gibt es HIER.
Sonntag
Siehe VIS oder Donaukanaltreiben.
Montag
Im Rahmen des an dieser Stelle bereits erwähnten VIS gibt es am Montag eine Session, bei der Musikvideos im Vordergrund stehen. Ab 16 Uhr werden im Schikaneder heimische und internationale Highlights von Ja, Panik bis FKA Twigs gezeigt. Im Anschluss vergibt man zum zweiten Mal mit dem Musikfilmfestival Poolinale, dem Musikinformationszentrum mica und der SAE den Österreichischen Musikvideopreis.
Anschließend zieht man ins Heuer am Karlsplatz weiter. Dort gibt es die altbekannten Velojet und BRNS, eine gerade im Wachstum befindliche Band, live zu hören. Beginn: 19.30 Uhr. Danach wird Philipp L’Heritier den DJ geben.