Weil Fuaßboi Ist Des Leiwandste
Die Stadt ist mein Blog
Fußball. Bier. Sommerspritzer. Laue Nächte und eine handvoll Freunde im Schlepptau. Man braucht oft wenig, um glücklich zu sein. Ab 12. Juni ist es so weit und in Brasilien rollt der Ball. Dann wird man vier Wochen wieder bei unzählichen Tippspielen verlieren, wie eh und je bei einer richtigen Torwette kein Falter-Wuchtelwetten-Bier gewinnen, an Verschwörungstheorien, eine Abzocke der Wettmafia glauben und sich herrlich über nicht gegebene Elfmeter aufregen. Ja, man wird wieder (lang/kurz) enttäuscht sein, weil das Lieblingsteam nichts gewinnt und im Achtelfinale ausscheidet. Aber so lange Deutschland nicht Weltmeister wird, ist alles gut.
Hier ein paar Tipps, wo man gute Fußballabende feiern kann:
In der Laudongasse im 8. Wiener Gemeindebezirk befinden sich zwei sehr feine Beisl. Das eine heißt U.S.W., das andere Nachbar – beide gehören irgendwie zusammen und beide sind super. Bei schlechtem Wetter ist es auf jeden Fall ratsam, zu reservieren. Es gibt dort einen guten wie preiswerten Burger (7,90 EUR) mit selbsgemachter Sauce, Fritten, einer guten Bierauswahl und echt leckeren Pitas und
Pizzen, die man sich via Lottoschein-Ankreuzsystem selbst zusammenstellen kann. Dann gibt es Tippspiele (die richtigen bekommen ein Gratisgetränk) und umsichtige KellnerInnen.
‚Volle Craft voraus‘ heißt es im Hawidere (1150) – neben Burgern kann man hier aus einem feinen Biermenü wählen. Zwei Großbildleinwände, diverse Gewinnspiele und feines Futter runden das Programm ab. Gezeigt werden alle Spiele.
Die Strandbar Herrmann gehört sicherlich zu
einem der beliebtesten Plätze in Sachen ‚Public Viewing‘. Die Leinwand ist mit 21 Metern Diagonale extrem groß – ähnlich verhält es sich mit dem Menschenandrang. Bei schönem Wetter trifft man dort schon mal 2000 Leute.
In der Adria Wien auf der anderen Seite des Donaukanals wird in den kommenden Wochen auch König Fußball regieren. Angeblich treffen sich dort die Fans der deutschen Nationalmannschaft zum „Piefke-Public-Viewing“. Geschaut werden kann auf zwei große Leinwände.
Die Pratersauna lädt zur WM Sauna. Ab dem Auftaktspiel heißt es bis zum große Finale wieder ‚Schwimmen – Schauen – Tanzen‘. Und das bei allen 64 Spielen. Neben der vollen Ladung Fußball gibt es wieder zahlreiche Specials (Pool, Grillerei, Fußballer als DJs und die 1. österreichische Club-WM).
Die Zehen können beim Sand in the city am Wiener Heumarkt im Sand vergraben werden. An schönen Abenden sicherlich nicht der schlechteste Ort, um Fußball zu schauen.
In den zahlreichen Gürtellokalen wird man an der WM auch nicht vorbeikommen. Besonders intensiv wird man sich im Chelsea mit der WM in Brasilien beschäftigen.
Schauen kann man auf mehreren Leinwänden und Fernsehgeräten im Lokal und auch im Gastgarten am Gürtel.
Im Alten AKH werden einige Lokale zum gemeinsamen Fußballschauen laden. Die größte Public-Viewing-Station ist mit Sicherheit die Stiegl-Ambulanz. Das Bier wird dort wohl auch nicht ausgehen.
Im Fluc am Praterstern kann man sich so gut wie alle Spiele mit Gleichgesinnten ansehen. Draußen und drinnen. Dazu wird im Gastgarten bei der Kaiserwiese eine WM-Zone eingerichtet. Bei schlechtem Wetter kann man in den Innenbereich ausweichen.
Zurück zum Donaukanal, zur inoffiziellen Wiener Fanmeile.
Im Badeschiff werden alle 64 Spiele im Inneren gezeigt. An Land, gegenüber des Badeschiffes, werden beim Big Smoke die Spiele auf vier Fernsehern zu sehen sein – der Ton wird aber nur bei ‚wichtigen Spielen‘ aufgedreht.
Im und vor dem Flex rollt natürlich auch der Ball über die Leinwand. Im ‚Flex Garten‘ werden alle Spiel auf einer großen LED-Wand übertragen.
Auch dieses Jahr wird es ein vom Radiosender FM4 betreutes WM-Quartier im WUK geben. Gezeigt werden alle Spiele (Indoor & Outdoor). Geboten wird auch ein diskussionsfreudiges Rahmenprogramm – kulinarische Schmankerl, Expertenrunden zum Thema FIFA, Kommerz und Fankultur.
In einer Woche ist also Anpfiff – was am Wochenende davor noch alles gefeiert werden kann, steht in unsreren Partytipps!
Donnerstag
Das MQ eröffnet wieder den Sommer. Das Wetter sollte passen. Mit Ja, Panik werden dann wohl wieder Tausende am Areal herumlungern, -drängen und sich ewig vorm WC für die Notdurft anstellen. Das viele Bier muss ja irgendwann auch mal wieder raus. Aber man will ja dabei sein, beim Spektakel. Und kosten tut es auch nichts.
Ebenfalls bei freiem Eintritt wird es im Leopold zur Sache gehen. Dann, wenn sich der Hof im MQ zu leeren beginnt, wird Sixtus Preiss aus dem Hause Affine Records Beats in diversen Rhythmusmaschinen zerlegen. Klingt nach Party!
Die Wiener Festwochen sind ja auch bereits voll im Gange. Das Festivalzentrum befindet sich dieses Jahr im Künstlerhauskino am Karlsplatz (Ludwig & Adele). Dort werden dann die Premierenfeiern abgehalten – auch hier bei freiem Eintritt. Und auch dort lässt es sich im extra dafür geplanten wie gebauten Gastgarten abhängen.
Wer am Donnerstag ein bisschen Frust abbauen möchte bzw. muss und der Gitarrenmusik nicht abgeneigt ist, kann in die Arena Wien fahren und der Stimme des Texaners Chuck Ragan lauschen. Diese klingt nach Zigaretten und Whiskey – rauchig also. Guter Mann!
Im B72 gibt es den guten Club, eine vom heimischen Label Ink ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe, die immer wieder talentierte wie noch eher unbekannte Acts nach Wien holt. Dieses Mal reist Robert Summerfield mit seiner Kombo an. Zusammen nennen sie sich Robb und machen herrlich entspannten Soul. Hingehen!
Freitag
Sommerzeit bedeutet Straßenfestzeit. Diesen Freitag wird die Esterházygasse in Wien Mariahilf gesperrt. Für die Umsetzung sorgt das TAG (Theater an der Gumpendorfer Straße). Neben diversen Essens- und Trinkangebot gibt es noch zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein. Ab 15 Uhr geht es los.
Im OBEN, einer als Club und Galerie geführten Zwischennutzung in der Lehargasse 7 (1060) findet von Freitag bis Sonntag das Unsafe & Sounds Festival statt. Dabei geht es um die Verbreitung bzw. Förderung von radikaler Musik und Kunst.
An drei Tagen werden sich mehr als 40 KünstlerInnen im Oben einfinden, ein buntes Programm mit Konzerten, Vernissagen und Mixedmedia-Performances bieten. Details
zum Line-up gibt’s HIER.
Mit Moodymann kann sich die Grelle Forelle selbst einen Orden für das ‚Booking des Jahres‘ überreichen. Denn der lustig überdrehte Produzent aus Detroit tobt sich auf seinem aktuellen Album nach Lust und Laune aus. Da werden alle Genres durch den Fleischwolf gedreht – mit dem Ergebnis, dass das Soundfaschierte ordentlich ins Gebein fährt.
Ebenfalls aus Detroit stammt Kenny Larkin. Der Landsmann von Moodyman gastiert am Freitag in der Pratersauna. Larkins Tracks sind dann wesentlich technoider und deeper wie die Arbeiten von Moodyman. Kurzum: Auch ein Booking des Jahres. Anders formuliert: Man hat zwischen Moodymann und Larkin die Qual der Wahl. Verdammt!
Im Werk nebst der Forelle und dem Donaukanal feiert der Klub Fraktal sein 4jähriges Jubiläum. Torte gibt es keine, dafür viel Musik von den zahlreichen Gästen: Der Fux, Oberst & Buchner, Frank Tocarne und Fabian Moos spielen die Platten. Der Eintritt beträgt eine freiwillige Spende.
Während das Fluc am Praterstern aktuell das 12jährige Bestehen feiert – ‚Die Stadt ist mein Blog‘ hat berichtet -, lädt am Freitag Vollkontakt ebenfalls zur Geburtstagssause mit Calibre. Neun Jahre wird man alt. Alles Gute!
Samstag
Zweitastisch heißt es im Flex. Das bis Sonntag dauernde Festival bietet TechHouse-Allerlei von nationalen und internationalen Acts. Am Samstag macht Weiss aus UK den ‚Ghetto Boy‘. Am Sonntag wird es dann wesentlich härter vom Sound. Gery Beck wird mit mehr als 130 Bpm die Anlage fordern.
Der Backyard Sale geht wie schon die Jahre zuvor in der Pratersauna über die Bühne. Diese nur für einen Tag, für ein paar Stunden aufpoppende Boutique gab es schon lange, bevor die ganze Flut an Vintage-, Second-Hand- und Flohmarkt-Veranstaltungen über Wien rollte. Dieses Jahr soll es auch der letzte Backyard-Sale sein. Warum eigentlich?!
Im wunderschönen Bellaria Kino kann man sich die Doku ‚Style Wars 2‘ ansehen – Beginn: 21 Uhr. Dabei geht es um Streetart, Graffito und das damit verbundene Rundherum. Anschließend kann man den beiden Filmemachern und Künstlern Veli und Amos Fragen zum Film oder übers Leben stellen. Oder gleich zur Afterparty in die Garage X abhauen.
Sonntag
Pfingstmontag macht ein Ausgehen am Sonntag möglich. Wenn man noch Lust auf Menschenansammlung hat, sollte man sich ins Loft bewegen. Dort machen einige Veranstalter gemeinsame Sache für einen guten Zweck. Für einen Freund, der beim Hauseinsturz auf der Mariahilfer Straße alles verloren hat. Aufgelegt wird auf zwei Floors – es gibt HipHop, Disco, House. Der Eintritt (EUR 8) geht dan an das
Hauseinsturzopfer. Gute Sache, das.
Geöffnet hat am Sonntagabend auch die Grelle Forelle. Angekündigt ist ein ‚Café am Sonntag Extended‘. Die Terrasse hat schon tagsüber geöffnet. Und es wird laut Wetterbericht heiß werden. Nach dem ersten Badbesuch am Wochenende sicherlich eine Option.
Im Heuer am Karlsplatz laden die Tingel Tangel-Jungs zum Sundowner. Auch dort gibt es eine Terrasse.