ES IST (FAST) IMMER DER EHEMANN
VOLUME Filmpreview: Gone Girl
Jeder in einer Beziehung oder eine Ehe hat wahrscheinlich schon den ein oder anderen Streit hinter sich. Doch wie man so einen Zwist wirklich stilvoll, innovativ und vor allem mächtig inszeniert, dass zeigt uns „Gone Girl“ – die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Gillian Flynn.
Nick (Ben Affleck) und Amy (Rosamund Pike) sind seit Jahren das perfekte Ehepaar, doch in der letzten Zeit scheint sich einiges geändert zu haben. Die Ehe steht scheinbar auf der Kippe, als an ihrem fünften Hochzeitstag Amy plötzlich verschwindet. Ohne einen bösen Hintergedanken meldet Nick sie bei der Polizei als vermisst. Schnell gerät er selbst in das Visier der Ermittler, als Amy nach wenigen Tagen immer noch nicht wieder aufgefunden ist.
Tag für Tag legt sich der Strick um Nicks Hals enger, der weiterhin behauptet Amy nichts angetan zu haben, geschweige denn sie getötet zu haben. Doch immer mehr sprechen die Indizien für den Ehemann. Doch keiner ahnt, was hinter diesem perfiden Spiel wirklich steckt.
Eine Inszenierung über Wahrheit und Lügen, über die Verteufelung durch die Medien und das Unglück, dass mit einer finanziellen Krise hereinbrechen kann. Aus einem Spinnennetz voller Lügen und Hintergehungen bildet sich immer mehr der tödliche Stachel, der eine scheinbar perfekte Ehe zerbrechen lassen kann. Dazu mischt sich noch ein bisschen Wahnsinn um der Geschichte den richtigen Dreh zu geben.
Eine gute Darbietung, die dem Original in jedem Fall gerecht wird. Doch dafür hat Gillian Flynn auch selbst gesorgt. Mit einem eigens für den Film adaptierten Ende und dem gesamten Screenplay in eigener Arbeit.
Mit guten zwei einhalb Stunden Spielzeit lässt sich „Gone Girl“ nicht lumpen und schafft es trotzdem keine Längen aufzubringen. Ohne wirklich viele drastische Spannungshöhepunkte lebt „Gone Girl“ von der Wahrheit, die versucht zwischen den Lugen hervorzubrechen. Ein Drama um einen Mann, eine Frau und eine Ehe. Man mag sich nach dem Film zwar vielleicht trotzdem fragen, wofür es hier so lange Zeit gebraucht hat, aber Intrigen stricken sich eben nicht von jetzt auf gleich.
Regie: David Fincher
Darsteller: Ben Affleck, Rosamund Pike, Neil Patrick Harris
Produktion: USA
Kinostart: 30. September 2014
Bewertung: *****