Verteidigung gegen einen Stoß
Der Tipp vom Meister #45
„Be water, my friend“, sinnierte einst Bruce Lee, der in jungen Jahren Wing Tjun trainierte, in einem legendären Interview. Sein weiser Ratschlag, der nicht nur der effektiven Brandbekämpfung nach einer Alk-Vernichtung dient, gewährt tiefe Einsichten in martialische Bewegungsmechaniken. Der Meister wird dies heute anhand einer Situation demonstrieren, die sich nur allzu oft im Tumult der Nacht anbahnt: Stoß durch eine provokante Nachteule.
Im Falle eines Stoßes auf die (linke) Schulter empfiehlt der Meister folgende Abwehrreaktion, die aus zwei gleichzeitig (!) ausgeführten Bewegungen besteht:
(1) Der Druckrichtung des Gegners nachgeben, indem sich die Hüfte durch eine schraubende Bewegung nach unten sowie nach rechts vorne bewegt,
(2) die Dreh- und Absenkenergie der Wendung für einen rechten Handflächenstoß auf die Brust des Angreifers nutzen.
Das Geheimnis bei dieser Technik liegt in der Lockerheit. Je weicher, schneller und druckloser man reagiert, umso mehr fällt der Angriff des Gegenübers ins Leere. Go with the flow, be water, my Volumist! Gleichzeitig nutzen wir den Bewegungsimpuls des Angreifers und fügen unsere eigene Kraft zum Handflächenstoß hinzu, sodass sich unser Arm wie ein eisernes Rohr durch seinen Körper bohrt; schwächeren Personen empfehlen wir einen Stoß ins Gesicht – nur um sicherzugehen. Geschafft! Das ungebetene Hindernis ist aus dem Weg geräumt, der Party steht wieder nichts mehr im Weg.
Für alle, die dem Bad Boy/Girl keine Lektion in Diplomatie erteilen möchten, bestünde natürlich auch die Möglichkeit, ihm/sie mit einem rechten Haken ins Nirwana zu schicken – spirituelle Praxis der etwas anderen Art! Diese Anekdote handelt jedoch von einer anderen Auseinandersetzung…
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