Endorphinrausch

Die Stadt ist mein Blog

Alles Gute: Wiener Endorphine feiert am Samstag in der Grellen Forelle Geburtstag. Drei Jahre ist man mittlerweile in Wien umtriebig. Wir haben Nicholas Eckl aka Hanzo, dem Mitbegründer dieses Partykollektivs, ein paar Fragen gestellt.

Kannst du dich noch an den Tag der Gründung von Wiener Endorphine erinnern?

Weiß noch, als wir in meiner damaligen WG im 6. Bezirk gesessen sind und die Idee immer konkreter wurde. Die erste Sause à la ‚Wiener Endorphine’war dann Ende 2011 im The Loft und wir waren überwältigt, dass so viele Leute gekommen sind und tolle Stimmung gemacht haben. Ans Ende davon erinnere ich mich allerdings nicht mehr so genau…

Wie würdest du die Veranstaltungsreihe Wiener Endorphine in fünf Sätzen beschreiben?

Wiener Endorphine ist ein audiovisuelles Kollektiv, wobei man auch ‚Familie‘ dazu sagen könnte. Auf unseren Veranstaltungen läuft stilvolle, elektronische Tanzmusik – das Ganze gepaart mit anspruchsvoller Projektionskunst. Hauptberuflich sind wir keine Veranstalter, wir versuchen trotzdem international renommierte Musikproduzenten einzuladen, die noch nie in Wien gespielt haben – oder von deren hoher Qualität wir überzeugt sind. Wir bemühen uns um Abwechslung, möchten, dass sich unsere Besucher wohl fühlen und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Über andere Dinge machen wir uns eigentlich auch viele Gedanken…jetzt sind wir schon drüber oder?

Wer steht hinter Wiener Endorphine? Gibt es eine klare Arbeitsaufteilung?

Im engeren Team sind wir momentan sechs Leute. Ohne Arbeitsaufteilung sowie die Hilfe von lieben Freunden – viele tolle Künstler und Unterstützer –  wäre so ein Fest ’nur aus Passion‘ nicht stemmbar.

Wie schwer ist es in Wien, Menschen für seine Partys zu begeistern? Stichwort: hohe Veranstaltungsdichte, zu wenig Publikum.

Es ist nicht immer einfach und auch harte Arbeit. Andere verfügen über finanzielle Mittel, die wir manchmal auch gerne hätten. Das kann schon stressen. Bin aber kein Freund von zu viel Gejammer: Kreativität kostet nix und ein guter Spirit ist wichtiger als Geld. Grundsätzlich sind wir glücklich über jedes Miteinander, laufen aber auch niemandem hinterher.

Nach drei Jahren macht ihr eure erste Sause in der Grellen Forelle? Nervös? Was erwartet ihr?

Wir hatten schon Veranstaltungen in der Größenordnung in anderen Locations, z.B. in der Pratersauna oder im Café Leopold. Nervös vielleicht nicht, aufgeregt schon.

Ein paar Worte zum Line-up?

Das konzeptionelle Überthema lautet ‚Sampling“. Wir haben uns selbst international anerkannte, aufstrebende Künstler geschenkt. Die bieten unserem Publikum Sampling in seiner housigsten Form und graben nach Soul-Funk-Jazz-Disco-Schätzen. Zu Gast: Der Pariser Sampling-Held ‚S3A – Sampling As An Art‘, der Kölner Hip-Hop-Hipster ‚Twit One aka Tito Wun‘ sowie die kongeniale, austroitalo Combo ‚Brenk Sinatra x Fid Mella‘. Es wird nicht nur für große Ohren, sondern vermutlich auch für große Augen gut gesorgt. Ausgepackt wir dann aber erst am Geburtstag.

Wie beschenkst du dich selbst?

Mit einem DJ-Set Seite an Seite mit musikalischen Idolen, Freunden und Familie.

Alles Gute und eine fette Feier!

Was sonst noch in Wien läuft am Wochenende? Ein ein kleines aber feines Potpourri zum Feiern…

Freitag

Starten wir mit einem kleinen Adventgedicht: ‚Wir haben geweint und gelacht, lagen uns in den Armen aber suchten Einsamkeit. Wir waren fassungslos und enttäuscht,verzweifelt aber entschlossen, demütig und dankbar. Wir waren verärgert aber glücklich, haben gebrüllt und geflüstert, Aber eines haben wir noch nicht: getanzt‘, dichten die Betreiber vom Jessas auf Facebook. Das mit dem Tanzen soll sich nun ändern. Nach dem man nicht in der Innenstadt ran darf, zieht man halt an den Stadtrand. Im Boxcircus, also im erst kürzlich aufgebauten Containerdorf zwischen neuer WU und alter Trabrennbahn zu Krieau, findet man in einem Zelt ein neues Dach über dem Kopf. Am Freitag feiert man mit Gästen aus Berlin (Beddermann & Dahlmann), Gassen aus Zucker (Arne Spremberg, Pony & Kleid)  und Tellerbetrieb (Alex Kolodziej).

Beim Fairlight Club im Café Leopold wird der New Yorker Andy Butler, Sänger und Frontmann von Hercules & Love Affaire ein DJ-Set abliefern. Disco und House werden da ebenso am Plattenteller landen wie Soul und Funk.
Schmusen im Salon. Schmusen am Ball. Schmusen am Ball im Salon und in der Pratersauna. Die wohl schmusigste Veranstaltungsreihe Wiens, also der Schmusesalon, lädt wie jedes Jahr zum Ball. Dieses Mal in die Pratersauna, weil das Jessas ja nicht aufsperren wollte…Im 4/4-Takt wird dann gefeiert: Es herrscht zwar keine Anzugpflicht, aber die Jogginghose muss auch nicht sein. Es spielt ein Großteil der Crew von Pomeranze, der wunderbare Fabe, Romanzo und so weiter und so fort. In diesem Sinne: Alles Schmusen!
In die Auslage kommt der tolle Steven Ford alias Bruno Pronsato mit ein paar ausgewählten Platten unterm Arm. Seit 2002 veröffentlicht der DJ und Produzent regelmäßig auf Minimal-Techno-Labels wie Perlon, Repeat, Telegraph und Musique Risquée. Top Mann!

Beim Jack im Dual, dem neuen Club im Wirr, feiert das heimische Duo Lamae seine Live-Premiere. Es ist das Live-Projekt von Mae Sme und Laminat. Gemeinsam widmen sie sich diversen Spielarten elektronischer Musik – mit Gesang, aber ganz ohne Pop. Dafür wird die Drummachine ausgepackt und der Synthesizer hochgefahren.

Samstag

Die Markterei ist ja nach dem fulminaten Eröffnungswochenende von der ehemaligen Ankerbrotfabrik ins Badeschiff übersiedelt. Auf hoher See am Donaukanal treibend, kann man sich am Samstag den ganzen Tag über mit regionalen Produkten und diversen Warmmachern (Punsch/Bier/Wein) verbringen. Die Anbieter aus dem Umland bieten eine enorme Produktpalette an: Kräuter, Blunzn, Speck, Schokolade, Essig, Senf, Honig und natürlich Chutneys wie Pestos. Ab 10.00 Uhr!
Freunde der gepflegten wie kuschelig zarten Indiepop Musik kommen am Samstag im Chelsea voll auf ihre Rechnung. Dort gastieren nämlich Allo Darlin‘ von der Insel. Fröhlich und mit Ecken und Kanten kommen die Songs daher. Menschen, die Belle And Sebastian und The Vaselines mögen, sollten unbedingt hingehen.

Die umtriebige Veranstaltungsreihe Wiener Endorphine feiert ihr dreijähriges Bestehen in der Grelle Forelle mit einem tollen Line-up. Auftreten werden etwa der Wiener Brenk Sinatra, der zu den bekanntesten Hip-Hop Produzenten der Welt gehört, und Fid Mella, der aus Meran stammende Wahlwiener, avancierte in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten Beathelden in Italien und steuert regelmäßig Produktionen für österreichische, deutsche und italienische Musikgrößen wie Gerard, Mecna oder Ghemon bei.

Dann gibt es noch die Österreichpremiere von S3A, der einen herrlich Sampling basierten House durch die Anlange der Forelle jagen wird. Alles Gute!
Hot wird es auch beim Malen nach Zahlen in der Pratersauna. Mit Lee Webster kommt ein guter Mann angeflogen, der seine Tracks bei renommierten Labels wie Local Talk abliefert. Floor 2 wird von den Wanderhuren gehostet. Gute Jungs, feine Musik, beschissener Name.
Im Celeste widmen sich Roman Rauch, Rainer Klang und und andere ‚Nominierte‘ dem Underground – und alles was er so mit sich bringt: Musik zum Beispiel. Eine Dikussionsrunde ist zu diesem Thema aber nicht geplannt. Schade eigentlich.