Christkindlmarktbesucher

Dieses Mal: Christkindlmarktbesucher

Die italienischen Touristen aus Frankreich:

Sie sind der Traum der Tourismusbranche und des Finanzamts. Sie kommen in Horden, Sippen und Großfamilien. Sind immer besser angezogen, als alle anderen. Kaufen aber trotzdem noch mehr Gewand. Schreien laut: Cazzo di Palazzo! Bongiorno John Porno! Merde, Fiaker avec Pferde!  Öan Lüftballön, Sie wu Pläh.

Die Familie mit Kind:

Sie sind der Traum der ÖVP und des Finanzamts, der Kern des Staatsvolkes und des Wohlfahrtsstaates und besuchen den Markt, wo das Christkind feilgeboten wird. Es locken sie die immergrünen Weihnachtsbäume und der Lamettaschnee, der Vater will Punsch, die Mutter Glühwein, oder umgekehrt? Der leise Lufthauch eines Ehekrachs bahnt sich an, doch dann: Kreisch! Mama, ich will den Luftballon! Sound of Watschn!

Die Pensionisten vom Heim:

Sie sind der Traum der SPÖ und des Finanzamtes. Angelockt von lebenden Menschen, versuchen sie, deren Leben zu „verbessern“. Kaum passiert etwas Lautes, Lustiges oder Unvorhergesehenes kommt der Standardsatz: Dieses laute Kind. Kinder soll man sehen, aber nicht hören! Also unterm Hitler hätt’s des net geben…

Die Bobos aus Bobostan:

Sie sind der Traum der Grünen und des Finanzamtes. Angelockt vom gemeinen Volk, wollen sie sich bestätigen, dass sie noch Kontakt zur imaginierten Bodenhaftung haben, die sie schon längst verloren haben. Hm, gibt’s die Luftballons auch aus veganem, handgepflückten, zuckerfreien Biomüll?

Der Dalai Lama von Favoriten:

Er ist der Traum der FPÖ aber nicht vom Finanzamt. Er fühlt sich als Saubermann und hat einen Dobermann. Er ist das gemeine Volk, in seiner hundsgemeinen Version. Aus dem kleinkarierten Hirn spendet er seine Friedensbotschaft: A Ruah is, sonst fangst ane…