Eminem am Mic: Komplexe Textstrukturen werden mit derartiger Leichtigkeit ins zuhörende Hirn gespuckt, dass im Vergleich sitzend ins Klo treffen wie ein Akt am Hochseil wirkt. Mit zahlreichen einlullenden Refrains probiert das Album, Würmer im Ohr zu züchten (z.B.: von Pink und Rhianna eingesungen). Dazwischen nimmt uns Mr. Mathers mit auf Seelenreise, die gewollt („Cinderella Man“), aber auch ungewollt schizo rüberkommt. Auf der einen Seite der alles zerfickende, kaltblütige Seelenlose (z.B.: „Cold Wind Blows“), auf der anderen Seite die nachdenkliche, selbstreflektierende Sissy (z.B.: „Going Through Changes“). Aber so ist sie, die menschliche Seele und so ist auch das Album: vielschichtig. Gut, aber der richtig freshe Shizzel fehlt. Nichts ganz Großes von einem ganz Großen.
— Florian Mittermann Eminem
Recovery
Universal (universal)