Semesterferienkunst

Die Stadt ist mein Blog

Ein junger Mann ist rund drei Meter über dem Erdboden an eine Säule gebunden und schreit im Minutentakt die Besucher unter seinen Füßen nieder. Er ärgert sich nicht über seine im Lendenbereich viel zu eng ausfallende Leggings, sondern leistet bloß seinen Beitrag zu einer Performance, die vergangenes Wochenende im Semperdepot stattgefunden hat.

Diese künstlerisch gehaltvolle Aktion der Studierenden der Akademie der Bildenden Künste konnte man mit luluwarmem Dosenbier (Karlskrone!!!) runterspülen. Als man zum Schluss noch im Aufzug stecken blieb, wusste man: Das Studentenleben hat sich nicht geändert. Darum: Schöne Semesterferien, hier kommen die unverbindlichen Tipps fürs Wochenende!

Freitag

Der Norden hört sich gut an: Das ‚JaJaJa‘-Festival bringt Acts aus Schweden, Finnland, Island, Norwegen und Dänemark ins WUK – darunter Noah Kin, ein rappendes Ausnahmetalent aus Helsinki, der schon mit Kendrick Lamar auf der Bühne stand. Bezaubernde schöne wie fragile Musik macht Adna, die ihre Folk-Pop-Songs aus Schweden mitbringen wird. Auch super: Sea Change. Wird gut werden bzw. sich gut anhören!
Schwarzbrot holt den US-amerikanischen DJ und Produzenten Brenmar zum ersten Mal nach Wien – und zwar zur Sause in das Café Leopold. Wer gerne auf zackige Breakbeats und soften wie souligen Gesang steht, ist hier gut aufgehoben.
Im Celeste treffen sich hingegen heimische Player, um unter dem Motto Underground Vienna zum gemeinsamen Plattenauflegen. Diesmal mit dabei: Amblio und Roman Rauch.
In der Grelle Forelle spielt sich die Minimal-Techno-Queen Magda durch den Abend.
Die Kantine feiert mit dem Duo Fur Coat aus Venezuela eine Sause. Die beiden DJs und Produzenten werden dann wohl auch ihre Liebe zu Salsa und Soul in ihre Tracks einfließen lassen.
In die Pratersauna kommen Acts des französischen Techno und House-Labels Dawn Records – auf Einladung der Pomeranze Crew. Dazu gesellen sich Cher Monsieur, die Pomeranze-Residents und Slow Steve aus Berlin mit einer Live-Performance.

Samstag

Das Stadtbiotop Boxcirus lädt zum großen Flohmarkt: Alles muss raus! Zu entdecken und kaufen gibt es vieles in den Bereichen Lifestyle, Beauty und Mode.
Im Fluc gibt es wieder einmal einen Aufritt von Elektro Guzzi, die mit ihrem Live-Techno-Set immer wieder tolle Überzeugungsarbeit auf der Tanzfläche leisten.
Die Jungs von Wiener Endorphine feiern im Club Dual die Österreichpremiere von Naphta aus Polen, der unter anderem auf Studio Barnhus seine herrlich entspannten wie Sonne durchfluteten Disco-House-Tracks veröffentlicht.
Leopold lädt ein: Es kommen Symbiz aus Berlin und das deutsch-koreanische Brüderpaar BuddySym & ChrisImbiss, die mit Future Dancehall Vibes und Bass Monstern an ihren selbstgemachten Controllern herumschrauben werden. Alles sehr trashy und unglaublich hip.
Die Phantastische Bredouille feiert zum vierten Mal in der Pratersauna. Diese jährlich wiederkehrende Sause – angeführt von den Stadtpark Jungs und Pompadour – hat sich für Dandy Jack (Perlon) als Headliner entschieden. Das restliche Programm übernehmen Locals (Dieter mit Platten) und ehemalige Locals (Thomas Grün).

Sonntag

Wer sich für fremde Betten interessiert, sollte sich die Ausstellung ‚Schlaflos‘ im 21er Haus ansehen – auch am Sonntag geöffnet. Wie der Name schon sagt, steht bei der Ausstellung der Schlafplatz im Mittelpunkt – als Schauplatz von Geburt, Liebe, Krankheit, Tod sowie als Ort der Einsamkeit und der Gewalt. Das 21er Haus widmet sich dem Bett als vielfältig gebrauchtem Motiv in Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Installationen. Mit Arbeiten von Diane Arbus, Lucian Freud, Damien Hirst, Maria Lassnig, Egon Schiele und Franz West.