Wiener Lichtgestalter
Die Stadt ist mein Blog
Claudio Farkasch alias Lichtschalter hat in den letzten zehn Jahren die Wiener Partyfotografie mitgestaltet und geprägt. Zur Fotografie ist er gekommen wie die Jungfrau zum Kind. ‚Ich bin da irgendwie reingerutscht. Anfangs wollte ich Tontechniker werden, etwas mit Audio machen. Aber dann habe ich immer mehr und mehr Fotos geschossen und dachte mir, damit will ich jetzt auch mein Geld verdienen.‘ Der Plan ist aufgegangen…
Seit 2002 ist der Lockenkopf im Auftrag diversen Clubs unterwegs und stets zur Stelle, wenn es so richtig ab geht. Er ist tief verwurzelt in der Wiener Szene, hat gute Kontakte, kommt also bei einer Party dorthin, wo andere nicht hinkommen – schon gar nicht mit einer Kamera. Anstrengend sei die Arbeit hin und wieder schon, aber da er Musik liebe, sei es für ihn nicht weiter tragisch, zur späten Stunde auszugehen.
Gestellte Fotos interessieren Claudio nicht, der mit dem Sass einen Exklusiv-Deal hat und Haus- und Hoffotograf der Pratersauna und der Auslage ist. ‚Ich will mit meinen Bildern nicht die Eitelkeit der Menschen präsentieren. Ich will den echten Zustand, die Essenz des Erlebten, die Seele der Clubkultur greifbar machen: Jemand, der nicht bei der Party dabei war und sich die Fotos davon ansieht, soll das Gefühl haben, dabei gewesen zu sein.‘
Vor ein paar Tagen hat er sein Fotoprojekt für das Wiener Modelabel WNRKND in Buchform veröffentlicht. Mit dem Projekt möchte er zeigen, wie unterschiedlich und divers Wien sein kann, auf Grund der in der Stadt lebenden Menschen. ‚Wir sind alle verschieden – wir sind alle gleich – wir sind alle gemeinsam‘, steht im Vorwort des Buches. Aber wie würde er als gebürtiger Wiener die Wiener Seele beschreiben? Claudio: ‚Der Wiener ist für mich oberflächlich ein freundlicher Mensch, aber bis man ihm wirklich nahe kommt, muss man sich beweisen und das braucht Zeit. Hat man diesen Menschen dann erreicht, im Kern seiner Seele, ist er ein treuer Freund, der einem meistens auf ziemlich direkte Art die Wahrheit sagen kann – ohne dabei uncharmant zu werden.‘
Die Fotos im Bildband zeigen nur einen Teil vom Gesicht der Personen. Ihre Augen sind von der immer gleichen roten WNRKND-Kappe verdeckt. Dabei handelt es sich um Freunde von Claudio, Leute von der Straße oder flüchtige Bekannte aus der Clubszene. Kaufen kann man das Fotobuch in der Zapateria (Kirchengasse 26, 1170) und bei Claudio Farkasch im Lichtschalter Fotolabor in der Stumpergasse 40.
Freitag
Im Fotolabor von Lichtschalter in der Stumpergasse 40 gibt es am Freitag und Samstag einen Kameraflohmarkt. Einfach vorbeischauen und in den Kisten nach Brauchbarem stöbern.
Unter dem Titel ‚erste ARSENALE‘ kann man sich Arbeiten von allen Studierenden aus den Fachrichtungen Architektur und Raumplanung sowie Beiträge der letzten Semesterprojekte ansehen. Diese Ausstellung soll allen eine Plattform bieten, um die Vielfalt der Projekte zu zeigen, welche an unserer Fakultät entstehen. Im Anschluss wird mit DJs gefeiert. Wo? Arsenal Objekt 219!
Step Forward feiert Jubiläum im Café Leopold. Es wird einen Mix aus HipHop und Jetztzeit-R&B geben. Hauptverantwortlich dafür: Sinjin Hawke aus Barcelona.
Im VIE i PEE tanzt am Freitag der Pandabär zu den Beats DJ Chris Baylon aus München und dem Nazar- & Sido-Tourdeejay DJ Paul BlaZe.
Agency Amore spielt im Club Titanic ein Live-Set. Das Duo ist für ihren lässig-treibenden, spacigen und retro nach Italo gerichteten Discosound bekannt.
In der Pratersauna heißt es zum dritten Mal Klubnacht. Es wird live einen Einblick in das Schaffen vom erst kürzlich ins Leben gerufenen Label First Music geben: A:lex, Bitz, Florian Scheibein. Und Stefan Hiess alias Friedrich Locke feiert im Poolfloor seinen Geburstag. Alles Gute!
Die Forelle setzt mit Dubspeeka auf Techno und im Fluc gibt es wieder mal Drum & Bass – unter anderem von Emperor und Stray.
Samstag
Das Heuer am Karlsplatz feiert sein einjähriges Bestehen. Es spielen Wolfram, Kill the Tills und Adam Brandis.
Vierter und letzter Teil der 5 Jahresfeier von Fast Forward in der Pratersauna: Zum Abschluss kommt die Bass Gang aus Berlin zu Besuch. Am Fairlight Club Floor gibt es French Fries. Das ist aber nichts zum Essen.
Bulgariens Auhängeschild in Sachen Techno, Kink, wird sich in der Kantine an seinen Synthesizern und Drumcomputern vergreifen.
Eine weitere Ausgabe der Stadtpark Nacht gibt es in der Auslage. Diesmal kommt Steve O’Sullivan aus UK angeflogen. Er wird sich dann live durch den Space Echo wühlen und dubigen Techno auftischen. Den Support übernehmen die Stadtparker selbst: Ilyas Heckmann, Lampert und Markus Lindner.
Das bevorstehende Donaufestival macht in der Grelle Forelle auf sich aufmerksam und lädt zur Sause. Dafür hat man sich die Dienste von Head High aka Shed gesichert, der seine Tracks auf dem Label Powerhouse veröffentlicht. Das sind dann rohe, raue wie kratzende Techno-Monster, die mit Acid gefüttert wurden. Die Pfadfinderei macht Visuals, Doris Uhlich Performance.