Songs of Vienna

Die Stadt ist mein Blog

Dass das Wienerlied keineswegs gestrig ist und schon längst den Ausweg aus der Falle ‚Heurigenklischee‘ gefunden hat, beweisen Bands wie Ernst Molden, Nino aus Wien, 5/8 in Ehr’n und nicht zuletzt Wanda. Ja, auch deren Songs tragen das Wienerlied im Herzen. Einen tollen wie umfangreichen Einblick in das aktuelle Schaffen der Wienerliedszene bietet einem das Festival ‚wean hean‘, das heute, Donnerstagabend, in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Favoriten mit der Wiener Tschuschenkapelle und dem Mondscheintrio eröffnet wird.


Dreizehn Veranstaltungen an acht verschiedenen Schauplätzen stehen bis zum Finale am 11. Mai am Programm. Unter dem Titel ‚Schau ma eini‘ öffnen sich etwa am Samstag, den 18. April, die Türen zum Wiener Konzerthaus, wo Neue Wiener Concert Schrammeln gemeinsam mit den Film- und TV-Lieblingen Wolf Bachofner und Karl Markovics ihre besten Wienerlieder präsentieren. Wärmste Empfehlung.
Apropos Festival: Das Electric Spring bietet bis Freitag heimischen Bands im MuseumsQuartier eine Plattfom (mehr dazu unten). Und das sound:frame Festival 2015 geht am Freitag ins Finale. Dieses bestreiten im MAK bei freiwilligen Spenden der Franzose Julien Bayle und die beiden heimischen Acts Rainbowwarrior und Nicole Jaey. Danach gibt es eine Party mit DJs. Zwischen dem ‚Electric Spring‘ und dem MQ kann man mit der Party-Bim fahren: Sonderzug ins Vergnügen. Was sonst noch am Wochenende läuft – hier kommen die unverbindlichen Empfehlungen!

Freitag

Das bereits seit Donnerstag laufende ‚Electric Spring‘ geht im MQ ins Finale. Bei freiem Eintritt kann man sich ein grobes Bild von der heimischen Musikszene im ähnlich großen Einzugsgebiet der elektronischen Musik machen: Das Duo Mynth wird etwas sphärische Snythesizerflächen, schleppende Beats und weiche Vocals miteinander verbinden. Das erst kürzlich von Radio FM4 zur ‚Band des Monats‘ im Sundpark gekürte gemischte Doppel Leyya lebt die Gegensätze und lässt gleich mehrere Welten gekonnt aufeinandertreffen: Kunst, Pop, Konzept, Chaos, jugendlicher Leichtsinn und Routine prallen da zusammen.

Ganz am Ende spielen unsere Freunde von Ogris Debris zum schweißtreibenden Kehraus in den Hofstallungen! Miau…

Weiter geht’s in der Pratersauna: Bei einer weiteren Ausgabe von ‚Verkehrte Welt‘ ist zwar vieles dort, wo es immer ist (zum Beispiel die Toilette), aber auch vieles anderes – verkehrt eben. Der Eingang ist dort, wo normalerweise die Lieferanten die Bierkisten reinschleppen – hinten! Musikalisch geht es gewohnt lässig zur Sache: Mit dabei sind diesmal Giorio (Becs) und 7 Citizens (Praterei) Slick (Bebop Rodeo) oder Filthy Phil (Pomeranze)!
Ah ja, Cher Monsieur mal wieder im Celeste. Klar. Wie oft hat man das schon angekündigt? Dreimal. Geklappt hat es dann aber nie. Aber wie heißt es so schön: Aller guten Dinge sind…richtig!
Zum ‚Everybody’s Darling‘ in den Club U kommt mit DJ Overdose ein Auskenner in Sachen Electro, Italo, 80er HipHop und Miami Bass aus den Niederlanden nach Wien. Mit an Bord ist Julien Tavernier – seines Zeichens Labelchef von Bordello A Parigi. Das Label besticht durch Releases von Skatebard, Rude 66 bis hinzu unbezahlbaren Italoperlen und vor allem durch eine unglaubliche musikalische Bandbreite zwischen Wave, Disco und dem vielgeliebten The Hague Sound. Genau diese Schmankerln wird uns Julien Tavernier darbieten.

Samstag

Alles Flohmarkt! So könnte man zusammenfassend den Samstag beschreiben. Denn Möglichkeiten zum Kauf von gebrauchter Ware gibt es genug. Da wäre einerseits der Tingel Tangel Flohmarkt im brick 5. ’25 Aussteller verkaufen einen Tag lang hauptsächlich Kleidung. Dazu gibt es Musik und Kaffee, Tee und Kuchen.‘ Das genügt, um 3.300 Zusagen auf Facebook zu bekommen. Andererseits lädt das PEPH in die Haberlgasse 74. Dort gibt es dann viele schöne Dinge, die Mann und Frau glücklich machen – Kleidung, Beauty, Platten im entspannten Rahmen.
Schwarzbrot trifft Klangfabrik trifft Kein Sonntag Ohne Techno. Bei dieser Zusammenarbeit von drei Veranstaltern hat man sich auf Bicep als Headliner geeinigt. Das von London aus agierende Duo ist für ihren rohen Garage Sound und tourt damit durch die ganze Welt. Hipster House mit Muckies. Mit Snakehips kommt an diesem Abend auch noch ein weiteres Duo aus UK nach Wien. Den guten Rest übernehmen diverse Locals.

Im Celeste wird es düster und schön zugleich. Denn Niklas Kraft alias Talski kommt aus Leipzig nach Wien und präsentiert seinen hypnotischen Techno, der gerne auch mal in Richtung Ambient und House abdriftet.

Zum Bande À Part im Leopold kommt mit Fantastic Man ein – nun ja – alter Bekannter. Einen Namen hat sich der Australier vor Jahren als Mic Newman gemacht, als er als begnadeter Produzent erfolgreich auf Labels wie Freerange, Let’s Play House und Tsuba veröffentlicht hat. Nun hat er sich entschlossen, sich Fantastic Man zu nennen und Tropen Disco zu machen. Man hört die Karibik, das Meer, den Dschungel und die Lebensfreude. Suerte. Gibt es da den Cuba Libre billiger? Happy Hour?!
In der Auslage gibt es eine weitere Ausgabe der Stadtpark Nacht. Als Gast agiert diesmal der gebürtige New Yorker und Wahlberliner Evan Baggs, der in seinem DJ-Set das Tempo ordentlich anziehen wird – breakige Beats gleiten auf unterkühlte Melodien und Hi-Hat-Gerassel.

Am Samstag gibt es im Heuer eine Vorpremiere, ein Soft Opening, wie es im Fachchinesisch so schön heißt. ‚Dreif‘ nennt sich diese neue Veranstaltungsreihe, die ab Mai wöchentlich (geplant ist Dienstag) ausgetragen werden soll. So mal der Plan. Es geht um ‚After Work ohne Business, Singleparty ohne Namensschilder, Schuhe ohne Socken, ohne Schlips und Kragen, mit Musik und Drinks in lustvoller Atmosphäre.‘ Klingt nach Spaß und einer Alternative zum DTC im Volksgarten Pavillon. Den Beginn dieser Sache macht aber mal eine Party am Samstag. An den Plattenspielern agieren dazu Hanzo, Vuk Dedier, Dizzy Dee und G. Rizo, die Grace Jones aus Wien, wird ihre gewohnt discoide wie lebendige Show abziehen.

Sonntag

Sonnengruß am Ruhetag!