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Die Stadt ist mein Blog

Wo kann man in Wien mexikanisches Bier kaufen? Wo gibt es leckeren Kaffee zum Mitnehmen? In welchem Beisl gibt es das anspruchsvollste Popquiz? Und was mach‘ ich nur, wenn mich um 3 Uhr in der Früh der Hunger überkommt und ich unbedingt ein Schnitzel essen will, ja, muss? Fragen, die über die Sommerpause zum Teil vom Pocketguide „Ganz Wien aufgelistet“ (Holzbaum Verlag) beantwortet wurden. Willkommen zurück bei ‚Die Stadt ist mein Blog‘.

Ob Nacktbadeplätze, Hutgeschäfte, Naturkostläden oder Freiluftfestivals – die Stadtbekannt-Redaktion präsentiert in ‚Ganz Wien aufgelistet‘ die jeweils fünf Besten ihrer Art – natürlich rein subjektiv ausgewählt. Soll heißen: Über diese Wertung lässt sich herrlich streiten.
Freitag
Am Freitag findet mal wieder ein ‚Derby of Love‘ statt. Das bedeutet: Vienna gegen Sportklub, Tradition gegen Tradition. Gelb-Blau gegen Schwarz-Weiß und Döbling gegen Hernals. Als Sportklub-Fan ist man ja nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Niederlagen sind eher die Normalität, denn die Ausnahme. Aktuell ist es gerade ganz schlimm: Der Sportklub ist Tabellenschlusslicht nach fünf Spielen. Da kommt die Vienna (Tabellenzweiter, Anmerkung der Redaktion) gerade Recht (Ironie, Anmerkung der Redaktion). Um 20.30 Uhr geht es auf der Hohen Warte, also in der Vienna-Heimstätte zur Sache – ernst, ambitioniert, aber stets freundlich und mit dem nötigen Respekt. Wirklich intensiv geht es dann nur in der dritten Halbzeit zur Sache.
Dass sich der Sommer zu Ende neigt, merkt man nicht nur am

Scheißwetter, sondern auch an den ganzen Sommerclosings. Der Sommer gibt – nimmt aber auch. Zum Beispiel das Albert & Tina, das am Freitag zum letzten Mal ausgetragen wird. Zum Abschluss lädt man wie gewohnt zuerst auf die Terrasse der Albertina, wo Wolfram ab 18 Uhr ein paar Disco-Platten spielen wird. Danach (ab 22 Uhr) geht es in Zweierreihe über den Heldenplatz zum Volksgarten – genauer gesagt zur Säulenhalle. Dort werden sich dann unter anderem The New Tower Generation und A:lex von Leap Records durch die Nacht spielen.
Radio Orange 94.0 feiert seinen Geburtstag dieses Mal im Transporter. Es gibt Musik, ein freundliches Miteinander und gute Stimmung. Der Eintritt ist frei. Gesammelt wird dennoch – und zwar für die Flüchtlingshilfe. Wer keinen Bock hat, hinzugehen, kann sich das auch im Radio anhören.
Beim Fairlight Club im Celeste schaut dann Glowing Palms auf ein DJ-Set vorbei. Der Brite vermischt in seinen eher auf der schrägen Seite angesiedelten Discotracks New Wave, Elektro, jodelnden Frauengesang und 90er-Jahre-Keybord-Sounds. Den Rahmen spannen Lokalkoloriten wie Boogaloo Steve, Kidkut oder Chucho Sanches.

Samstag
Beim GANGpeng im Volksgarten (Garten) werden sich wieder die Gesellschaftsschichten durchmischen: Business-Typ trifft auf Normalo trifft auf Hipster trifft auf Kind von reichen Eltern. Dass ergibt dann ein wirklich buntes Mosaik an Menschen. Wer keine Lust auf Schlangestehen hat, sollte vor Mitternacht den Schauplatz betreten – außer das Wetter ist schlecht, dann ist das Feiern im Freien wohl keine gute Idee. Hingehen kann man aber trotzdem.
Beim Bande À Part ist man in Sachen Feinschmecker-Booking immer wieder für ein Ausrufezeichen gut. Am Samstag startet man im Café Leopold mit Kornél Kovács in die neue Saison. Der Schwede, der gemeinsam mit Axel Boman und Petter Nordkvist das Label Studio Barnhus betreibt, ist ein musikalischer Grenzgänger, der verschiedene Genres – von UK Bass über House bis Disco – in einen Topf wirft. Guter Typ.
Richie Hawtin kommt auf Einladung von Turbo in die Grelle Forelle. Der Kanadier, der seit Jahren auch als Plastikman Musik veröffentlicht, mit den Labels Plus 8 und Minus Techno-Geschichte geschrieben hat, ist ein ganz Großer der ernst zunehmenden Elektronikszene, in der so EDM-Millionäre wie David Guetta oder Calvin Harris keine Rolle spielen. Am Samstag hält der Meister, also Hawtin, dem kürzlich der Ehrendoktortitel für seinen „herausragenden Beitrag zur Welt der Musiktechnologie“ verliehen wurde, eine Vorlesung. ECTS-Punkte gibt es dafür aber keine.