Wir sind Großstadtcowboys
The BossHoss im Interview
Es gibt Grund zum Feiern. The BossHoss zelebrieren gerade 10-jähriges Jubiläum und den Release ihres neunten Studioalbums „Dos Bros“. VOLUME hat sich mit Alec „Boss Burns“ Völkel und Sascha „Hoss Power“ Vollmer getroffen, um sich mit ihnen über ihre neue Platte, Cowboy-Skills und Frauenpower zu unterhalten.
Gratulation zu zehn Jahren The BossHoss. Wie fühlt sich der runde Geburtstag an?
Hoss: Gut! Die letzten zehn Jahre sind wie im Flug vergangen. Aber es ist auch eine Menge passiert. Viele Platten, Touren und geborene Kinder. (lacht) Tatsächlich!
Boss: Wir sind noch da, das ist das Wichtigste. Wir können uns also nicht beklagen.
Diesen Freitag erscheint euer neuntes Studioalbum ‚Dos Bros‘. Seid ihr noch nervös, oder ist ein Albumrelease schon Routine?
Hoss: Nervös sind wir schon. Wie haben schließlich lange an der Platte gearbeitet und viel Zeit, Liebe und Energie hineingesteckt. Wenn das gute Stück dann rauskommt, hofft man natürlich, dass es gut ankommt und gekauft wird.
Hand aufs Herz, was ist wichtiger: Pressestimmen oder die Meinung der Fans?
Boss: Das Feedback der Fans ist uns natürlich am wichtigsten. Darum geht’s auch am Ende des Tages. Die Fans kaufen die Platten und gehen auf die Konzerte. Pressekritiken lesen wir kaum mehr.
Auf ‚Dos Bros‘ habt ihr euch soundtechnisch wieder weiterentwickelt. Im Pressetext wird es als Resümee und Neudefinition zugleich beschrieben. Wie kann man sich das vorstellen?
Hoss: Wir entwickeln uns mit jedem Album weiter. Es gibt schließlich ständig Einflüsse, die auf uns einprasseln. Wir haben uns nicht vorgenommen, dass wir jetzt einen Schalter umlegen und einen völlig anderen Sound haben wollen. Wir klingen ja auch nicht komplett anders, es sind lediglich einige Elemente dazugekommen.
Wie hat sich eure Zeit in Nashville auf die Platte ausgewirkt?
Boss: Es ist immer schwierig zu sagen, was anders sein würde, wenn wir nicht dort gewesen wären. Für uns war es wichtig, wieder einmal von zu Hause wegzukommen und mit dem Songwriting zu beginnen. Nashville hat sich dafür einfach richtig angefühlt.
Habt ihr dort mit anderen Musikern zusammengearbeitet?
Boss: Natürlich. Wir haben vor Ort mit anderen Songwritern an unseren Nummern gearbeitet. Dabei sind super Ideen entstanden und wir haben viel aus den Sessions mitgenommen.
Die zweite CD von ‚Dos Bros‘ ist ein Coveralbum. Warum covern The BossHoss wieder?
Hoss: Erstens, wollten wir zum Jubiläum wieder etwas Besonderes machen. Zweitens, weil es natürlich Spaß macht. Drittens, weil es für uns eine Rückbesinnung auf unsere Wurzeln ist. So hat 2005 immerhin alles angefangen.
Wie schafft es ein Song, von euch gecovert zu werden?
Boss: Das ist ganz unterschiedlich. Entweder ist es eine Huldigung an den Originalinterpreten. Oder es sind Songs, die ganz weit von uns weg sind und sich erst einmal komisch anfühlen. (lacht) Also Interpreten, die wir gar nicht so gut kennen oder mögen bzw. Musikrichtungen, in denen wir uns nicht zu Hause fühlen.
Das Video zu „Dos Bros“ vermittelt ein herrliches Wild West Feeling. Mal ehrlich, wie würden sich The BossHoss im rauen Alltag der Prärie schlagen?
Boss: Ich habe keine Ahnung. (lacht) Wahrscheinlich genau so mittelprächtig wie jeder andere, der nicht dort zu Hause ist. Wir haben ja keine Cowboyskills. Wir sind Großstadtcowboys ohne Erfahrung im Feuer machen und Kühefangen. Wir haben die Pferde eher unter der Haube als auf der Ranch. Wäre aber mal eine Challenge wert! (lacht)
In dem Video haben ja eindeutig die Damen die Hosen an. Wie sieht das zu Hause aus?
BossHoss: Genauso! (lachen)
Hoss: An die Heizung gefesselt, werden wir nur ab und zu mal rausgelassen, um ein bisschen Promotion zu machen, damit die Kasse wieder stimmt. (lacht)
Und vielleicht für ein paar Konzerte, wie am 23.4.2016 in der Wiener Stadthalle. Was dürfen wir uns von der Show erwarten?
Hoss: Es ist ja die Tour zum 10-jährigen Jubiläum. Es gibt also ausreichend Evergreens und viele neue Songs, die wir als zwölfköpfige Band zum Besten geben werden. Es wird ordentlich gerockt!
Yee-haw! It’s gonna be a hell of a ride. Wir freuen uns auf die Show und wünschen einen erfolgreichen Albumrelease!