Der Sound der Stadt
Die Stadt ist mein Blog
Klingt Wien eher nach Schönbrunn, Schubert oder Strauß-Dynastie? Nach Karl Hodina, Falco, Bilderbuch, Wanda oder doch ein bisschen nach allem? Und warum unterscheidet sich der Sound aus Stockholm von dem aus Berlin? Dieser Frage gehen die beiden Journalisten Philipp Krohn & Ole Löding in ihrem Buch „Sound of The Cities“ nach.
Ihre nun vorliegenden Recherchearbeiten: eine popmusikalische Entdeckungsreise durch 24 Metropolen. Ein Trip, für den die beiden Autoren und Produzenten, Zeitzeugen getroffen und auch interviewt haben – 160 sind es an der Zahl: 82 ist der älteste, Anfang 20 die jüngste. Man besuchte Gräber, Gedenkstäten, legendäre Clubs, Schallplattenläden: Orte, an denen Musikgeschichte geschrieben wurde. Wien stand bei der popmusikalischen Entdeckungsreise auch auf dem Programm. Und wie klingt Wien? Die Verschmelzung verschiedener Sounds und Stile „ist eine typische Wiener Angelegenheit. Wir nehmen Dinge nicht so stur, wir nehmen sie nicht so puristisch, wir nehmen es sehr locker. Wientypisch ist ein gewisser Vampirismus: Wenn dir etwas taugt, dann sauge es auf, verarbeite es und mach es zu deinem eigenen. Und dann leg noch ein bisschen Schönbrunn drüber, ein wenig Lokalkolorit.“ Diese Buch ist eine Empfehlung: „Sound of the cities – eine popmusikalische Entdeckungsreise“ (Rogner & Bernhard).
Und wie klingt das Wochenende?
Freitag
Weiter flussaufwärts kann man sich rund um dasWerk ein paar feine Visual-Arbeiten von heimischen Visualisten reinziehen. Danach geht in drinnen mit einer Party weiter.Nebenan in der Forelle kann man in dichten Nebel und Stroboskoplicht eintauchen. Dort gibt es mal wieder einen Fish Market – wie gewohnt mit Berghain-Tönen. Am Main Floor gibt es einen hart stampfenden und avantgardistischen Technosound, für den Boris vier Stunden lang sorgen wird, einer der Residents der Berliner Institution. Und ohne Darkroom geht’s auch in Wien nicht: „Alle sexuellen Orientierungen und Vorlieben sind herzlich willkommen“, steht in der Einladung.
Wesentlich mehr Feeling gibt’s dann in der Pratersauna bei der Klubnacht. Diesmal zu Gast: der gute Boo Williams, das jüngste Aushängeschild der Chicago-House-Szene.
Bei der großen FM4 Sause im Wiener Rathaus kann man sich wieder einen kleinen Überblick über die elektronischen Musikkultur aus Österreich machen.
Gefühlte 20 Acts und DJs sorgen in den prunkvollen Räumen für feinen Sound – von A wie Andrea Fissore über Phekt, Roman Rauch bis hin zu einem DJ-Set von Waxolutionist. Der Großteil der DJs kommen aus dem FM4-Einzugsgebiet.
Samstag
In der Burggasse24 kann man sich beim „Sample Sale“ mit Kleidung und Accessoires für den Winter 2015 eindecken. Folgende Designer werden vertreten sein: Dries van Noten, Roshi Porkar, Meshit, Epoque und Batliner. Geöffnet am Samstag von 18 bis 22 Uhr. Und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.Apropos Samstag: Halloween! Soll heißen: Man kann das Faschingskostüm wieder aus dem Kasten holen und durch die Clubs ziehen. Was man so mitbekommt, wollen in diesem Jahr etwa viele im Johanna-Mikl-Leiter-Kostüm Saures verteilen oder den Stacheldraht ausrollen. Furchterregend, das.
In der Pratersauna kann man sich beim Strom Klub Hitchcock Halloween Special zu Breitwand-Techno von Die Vögel (wie passend!) tanzen.
Im Flex wird der dänische Produzent Trentemøller seine aktuellen Lieblingsplatten verlegen und auch eigene Tracks im Schlepptau haben. In der Forelle wird Ivan Smagghe vom Pariser Kill the DJ-Kollektiv mit Wolfram für die Musik sorgen.
In der Auslage gibt ein ‚Halloween. Das Gürtelmassaker“ mit dem aus Deutschland anreisenden Evan Baggs, der dann flotten House-Produktionen auftischen wird.
Und last but not least: Im Celeste feiert die Becs-Crew eine Late Night mit dem wunderbaren Uffe.
Der zwischen Amsterdam und Kopenhagen pendelnde Globetrotter, DJ und Produzent verquirlt in seinen DJs-Set Jazz mit House zu einem sympathischen wie tanzbaren Masse, die er dann stets mit Augenzwinkern serviert. Guter Typ! Den Rahmen spannen Waxter Dancel und Hashmir.