Ozapft is!

Die Stadt ist mein Blog

Bei einer neuen Ausgabe vom Craft Beer Fest in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Favoriten kann man seinen Gaumen mit neuen Sorten konfrontieren und sich einen Überblick über die äußerst kreative Bierszene verschaffen.

An zwei Tagen (Freitag und Samstag) werden sich über 70 Brauereien dem Publikum vorstellen. Mehr als 270 verschiedene Biersorten stehen auf der Bierliste, die in speziellen Verkostungsgläsern in Mengen von 100 ml verkostet werden können. Klingt nach wenig. Aber wer alle Bier probiert, bekommt von mir die goldene „Die Stadt ist mein Blog“-Ehrenmedaille.
„Die Veranstaltung bietet den direkten Kontakt zwischen Konsumenten und Braumeistern“, sagt Organisator Micky Klemsch.

Neben den Säulen der heimischen Craft-Bier-Szene, wie Reinhold Barta vom Brauhaus Gusswerk, Johannes Kugler von Brew Age oder Axel Kiesbye vom Obertrumer Bierkulturhaus haben sich auch zahlreiche internationale Gäste angesagt. Eli Gershkovitch von der Steamworks Brewery reist aus Vancouver an, Filippo Storgato von Del Ducato kommt aus Italien und Logan Plant (Sohn des Led-Zeppelin-Sängers Robert Plant) präsentiert die Bierkreationen seiner Beavertown Brewery aus London.
Die Plattform des Craft Bier Fests nutzen aber auch lokale Start-ups, um neue Marken einer breiten, interessierten Öffentlichkeit vorzustellen: Next Level Brewing, Zeux und die Beaver Brewing Company (alle aus Wien) präsentieren erstmals ihre Produkte. An diversen Ständen werden diesmal auch handwerklich gefertigte Cider vorgestellt. In diesem Sinne: Prost!
Was das Wochenende neben Bier noch zu bieten hat?

Freitag

In der Vollpension, die seit geraumer

Zeit einen fixen Ort in der Schleifmühlgasse gefunden hat, kann man am Freitag zu Kaffee und Kuchen, Bier und Schnaps, also zu Speis‘ und Trank den Abend beginnen, sich locker machen. Dazu gibt’s Musik vom Plattenteller – aufgelegt von meiner Wenigkeit.
Zur Stadtpark Nacht holt man mit Lazare Hoche einen Pariser DJ und Label-Boss (LHR und Oscillat)

in die Auslage, der mit feinen House-Tracks die Anlage bespielen wird. Support kommt von den Stadtpark Gründern Lampert und Markus Lindner.
In der Grelle Forelle werden Extrawelt vom Label Cocoon atmosphärisch aufgeladenen Minimal Techno servieren.

Die beiden Hamburger schälen aus Störgeräuschen eine trancige Melodie heraus, die sie dann dem treibenden Bass entgegen stellen. Live kommt das eine Spur kratziger daher als auf Platte.
Im Werk nebenan, feiert das

Wiener DJ-Urgestein CaTekk seinen Geburtstag mit ausgewählten Gästen hinter den Turntables: u. a. Motsa, Ken Hayakawa und Simon Lebon.
Im Brut wird die Sängerin, Elektronik-Produzentin und klassische Komponistin Elizabeth Bernholz als Gazelle Twin ihren ätherisch-kühlen Industrial-Pop zum Besten geben. Die „Hohepriesterin in düsterer Synthesizerlandschaft“ (Spex) sorgt für ein Gefühl permanenter Gänsehaut und begeistert mit unheimlicher Bühnenpräsenz.
Im Celeste gibt es mal wieder eine Ausgabe von Zirkus Maximus. Live gastiert dort Nova Huta (Golden Pudel Club).
Die HAM-Crew lädt wieder zur Sause ins Aux Gazelles. Dieses Mal holt man sich Unterstützung von

Eric Dingus aus Austin in Texas, der seine herrlich verschlafenen Beats auf sich überschlagende Hi-Hats, eine hatscherte Snare-Drum und melodisch ausgefuchste Melodien prallen lässt. Das nennt man dann unter Auskennern: „Witch House“. Von mir aus.
In der Pratersauna kann man sich am Freitag zwei Live-Sets geben. Patrick Chardronnet und Patrick Kunkel sind zu Gast bei der Klubnacht. Tolle Sache!

Samstag        

Die Ballsaison ist eröffnet. Eingetanzt wird aber nicht nur in der Hofburg oder in den diversen Palais der Stadt,

sondern auch im Celeste. Denn dort steht am Samstag der Schmusesalon am Programm, genauer gesagt der Ball im Schmusesalon. Dafür sollte man dann zumindest das Sonntagshemd aus dem Kasten holen. Für Stimmung sorgen eine „Romantic Boyband“, die DJs Alfredo & Marmo (Pomeranze) und Romanzo (adabei).
In der Pratersauna geht es dann T.Raumschmiere deftig zur Sache. Der deutsche Brachial-Elektro-Meister

ist vor allem älteren, erfahrenen Clubgängern noch gut in Erinnerung. Man erinnere sich nur an seine Performance beim Icke Micke am Praterstern. Legendär. Vielleicht macht er auch in der Pratersauna einen auf „Mostertruckdriver“.

Ähnlich hart geht es dann auch in der Grelle Forelle zur Sache. Zu Gast ist dort Ryan Elliot vom Berghain-Label Ostgut Ton.
Im Café Leopold wird sich Okmalumkoolkat die Ehre geben. Der Produzent ist in unseren Breitengraden vor allem durch den

Club-Hit ‚Holy Oxygen‘ bekannt. Bei einem DJ-Set, kommenden Samstag im club bande à part, wird das südafrikanische Multitalent seinen Fokus auf „Gqom“ legen – dem hypnotischen Soundtrack aus den Clubs seiner Heimatstadt Durban.