Oldschool oida!
Frittenbude im Interview
Sie wollten die Freiheit der Welt und Straßen aus Zucker! 1000 Jahre musste das Elektropunk-Trio aber nicht warten, bis die Menschheit erkannte: Frittenbude ist Kunst! In zehn Jahren Bandgeschichte schneite es für die Jungs aus Geisenhausen tonnenweise Konfetti und Glitzer in ausverkaufte Konzerthallen, doch dass nicht alles immer Spaß machen muss und kann, wissen die Botschafter des Hedonismus ganz genau. Neben treibenden Bässen und hypnotisierenden Party-Rhythmen sind es nämlich auch ihre kritischen Texte, die Frittenbude zu Kult machen. Grund genug, mit Johannes über stürzende Helden, Küken, Katzen und den plakativen Stinkefinger nachzudenken.
Wer ist das offizielle Küken in der Frittenbude?
Johannes: Martin „Der Froschkönig“ Steer, er wird nächstes Jahr 30. Dann sind wir offiziell alle alt und können uns getrost wieder dem Techno und unseren Wurzeln widmen. Oldschool oida!
Der Orion liegt zwischen dem Fluss Eridanus und dem Einhorn auf dem Himmelsäquator. Wie kommt man da am besten hin?
Auf Ketamin, LSD oder eben auf einem Einhorn..
Vogel, Katze, Delfin oder doch lieber Küken für einen Tag?
Katze! Immer Katze!
Rave ist kein Hobby! Was macht ihr am liebsten in eurer Freizeit?
Essen, tanzen und schlafen.
Und was ist mit den ganzen Tieren passiert, die noch vor ein paar Jahren mit euch auf der Bühne getanzt haben?
Die Köpfe hängen bei uns im Studio und bei mir im Wohnzimmer. Die Körper haben wir entsorgt.
Frittenbude ist nicht immer dagegen, aber auch selten dafür – wogegen seid ihr im Moment gerade?
HC Strache und Grenzen.
Ähnlich wie bei ‚Delfinarium‘ entdeckt man auf ‚Küken des Orion‘ manche Botschaften erst beim zweiten Hören. Wieso diese stückweise Abkehr vom plakativen Stinkefinger?
Das ist dem gehobenen Anspruch an das eigene Schaffen geschuldet und man will den Leuten einfach richtig viel bieten. Nicht nur was für jetzt und gleich, auch was für morgen oder nächstes Jahr. Wir sind aber nach wie vor den Parolen und Slogans nicht abgeneigt. Wir hatten einfach viel zu sagen und haben dies getan. Das nächste Album wird auf jeden Fall wieder direkter, da sind wir uns einig.
Welche vermeintlichen Helden des Jahres 2015 gehören gestürzt?
In Österreich gerne HC Strache, diesen unsäglichen Brandstifter.
Abgesehen von ‚Küken des Orion‘ – welche ist DIE Platte des Jahres 2015?
Sufjan Stevens ‚Carrie & Lowell‘.
Wie feiert ihr euer 10-jähriges Jubiläum im diesem Jahr?
Rauschend! Wir haben da einiges geplant. Wenn wir nur 1/3 davon schaffen, wird es ganz schön dick.
Ist Frittenbude denn mittlerweile Kunst?
Das liegt im Auge des Betrachters. Wenn nicht, haben ja aber auch noch 990 Jahre Zeit.
Sind nun die Stunden verflogen oder die Tage vergangen? Und was bleibt am Ende?
Es sind leider schon Jahre vergangen. Was ja irgendwie auch gut ist. Wir sind alle schöner und teilweise auch schlauer geworden. Am Ende bleiben ein paar Songs, ein lustiger Name und zwei oder drei kluge Sätze.
Was passiert am 7. Februar 2016 in der Arena Wien?
Wir werden den Laden abreißen, da wird nichts mehr übrig bleiben. Wien war von Anfang an immer eine Bank. Ob kleine oder große Show, bei Festivals oder in Clubs und jetzt eben die letzten Male immer in der Arena. Bist deppad?
Fett! Wir werden so da sein wie noch nie…