Well that escalated quickly…

Diese Rolltreppen-Party am Dienstagabend, die weder Party war, noch wirklich stattgefunden hat, war wohl DIE Deppen-Veranstaltung des Jahres 2015 (einmal von den ganzen anderen Deppenpartys wie WKR-Ball usw. abgesehen) und sagt auch so einiges über Facebook, die Daumen-hoch-Gesellschaft aus. Denn es gehen mehr Menschen zu einer Rolltreffen-Eröffnung als zum Beispiel zur Global 2000 Demo im Rahmen des Klima-Gipfels. Ist ja auch lustiger.

Gut, von den 15000 (!) Zusagenden verirrten sich dann nur, aber immerhin 1000 „Menschen ohne Leben“ (Armin Wolf) in die U-Bahn-Station Schottentor, wo sich die Rolltreppe Aufgang Liechtensteinstraße nach einem Jahr wieder in Bewegung setzte. Einige wurden gefilmt (von den zahlreichen Medienteams Vorort), andere filmten sich dann bei der Fahrt auf der Rolltreppe selbst, denn so ein Jahrhundertereignis muss man ja für Freunde, für die Nachwelt festhalten.
„Die Rolltreppe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagte der Organisator

der Rolltreppen-Sause. Das ist traurig und ironisch zugleich. Tja, im Wodka der Ironie ertränke der Lachende seine Hoffnung und seine Verzweiflung, schrieb einst der russische Dichter Alexander Blok. Apropos verzweifelt: Das waren am Dienstagabend sicherlich auch einige Rollentreppenfeieranten, weil es keine Party, keine Beats, sondern nur Schokolade von Wiener Linien-Mitarbeitern gab. Aber keine Sorge, sie wird schon noch kommen, DIE nächste Deppen-Feier.

Gar nicht deppat sind die nun folgenden Ausgehtipps für dieses Wochenende:

Freitag

Der Club am Donaukanal  lässt sich diesen Spaß dann auch einiges kosten. Geladen wird am Freitag nämlich Robert Hood. Neben der Legende in Sachen Detroit-Techno gehört auch Hunee, der bereits gestern seine genialen House- und Disco-Platten auspackte, zu den Gratulanten. Der lokale Support kommt u.a. von BCKSRCKR, Heap und Denis Yashin. Alles Gute, lieber Fisch!
5 Jahre Zirkus Abnormal im Werk. Dabei sind dann wieder unzählige lokale Größen wie Johannes Lampert, Smacs & Kong und Isili. Mit Hulk aus Linz hat man dann auch jemanden aus dem Bundesland am Start. Alles Gute!
In der Pratersauna gibt es eine Klubnacht mit Franck Roger. Der aus Frankreich stammende DJ und Produzent agiert in seinen Mixes und Tracks dann leider mit zu plastischen wie seichten Sounds. Für einen unterhaltsamen Abend an der Bar sollte sich das aber ausgehen.
Im Fluc (oben) gibt es eine Affine Records Nacht mit DJ-Sets von Zanshin, The Robot Joy Confession und Manu Mayr (live). Arty.
Mit Misonica kommt eine von (leider) immer noch sehr wenigen Frauen im DJ-Sektor ins Celeste. Sie verspricht den Gästen feinen House, ein bisschen Funk und viel Spaß. Eh klar.

Samstag

Kaum einer leidendet schöner wie er: Scott Matthew, die australische Trauerweide mit Wohnort New York, kommt am Samstag ins WUK, um dort sein umfassendes Songmaterial mit einer Band zu präsentieren.
Ins Cafe Leopold kommt Jon Phonics, ein Produzent von der Insel, der zwischen Glasgow und London hin- und herpendelt. Seine Musik schlägt dann auch irgendwo zwischen zwei Orten. Einerseits kann er dem Poststep was abgewinnen, andererseits lässt er gerne auch Grime für sich sprechen – aber alles schön trappy.
DJ Vadim wird die Anlage im Celeste fordern. Dass der Hip-Hop-Down-Beat-Meister im kleinen wie feinen Club an der U4 zu erleben ist, ist dann schon sehr außergewöhnlich.
Im Fluc (oben und unten) gibt es dann eine breitgefächerte Auswahl an Sounds – von (Nu) Disco über jazzige Hip-Hop-Beats bis hin zu House. Zu Gast ist unter anderem Harry Jen, der als Teil des Duos Jaeyn Ende letzten Jahres ein Debüt vorlegte. Guter Typ.
Beim Mode Talking „Extra Large“ im Volksgarten gibt es eine feine Ansammlung an von Wien aus agierenden Produzenten und DJs zu erleben: Darunter Motsa und Florian Scheibein, Oberst und Buchner und und und.
In der Auslage feiert man Geburtstag – und zwar den eigenen. 7 Jahre hat der Club am Gürtel nun geöffnet. Unlängst mit einem neuen Floor und einer neuen Auslage ausgerüstet, hat man sich zum Top-Club in Sachen Sound und Rahmenbedingungen gemausert. Gefeiert wird mit alten Bekannten wie Alecante, Markus Lindner und Veronika Amie. Alles Gute, Auslage!

Montag

Dominik Eulberg (wohnt der eigentlich schon in Wien?) kommt mal wieder zu Besuch in die Bundeshauptstadt. Es ist in diesem Jahr sein gefühlt zehnter Gig in Wien. An seiner Seite wird Marc Houle für okayen TechHouse sorgen.
Der Tech-Houser Kiki und die heimische DJane aus dem FM4-Umfeld, Joyce Moniz, werden im Sass flotte Tracks spielen.