Aus und vorbei

Die Stadt ist mein Blog

Das schon etwas anstrengende Tauziehen um die Zukunft, den Pachtvertrag der Pratersauna hat – so wie es zum heutigen Standpunkt aussieht – sein Ende gefunden. Aus und vorbei. Gott sei Dank! Denn als Berichterstatter über die Wiener Clublandschaft ist man zwar stets mit Gerüchten und Befindlichkeiten konfrontiert, aber was einem in den letzten Wochen an Falschmeldungen, Lügen, Dementi und Blödheiten untergekommen ist, gleicht einer schlechten Daily-Soap mit hohem Schmonzetten-Faktor. Igitt.

Das Spiel um die Pratersauna hat nun doch Martin Ho (wir gratulieren!) für sich entschieden. Gegen wen und wie viele Mitbewerber er sich aus welchen Gründen durchsetzen konnte, wird man wohl nie erfahren. Aber es ist so gekommen, wie es der Betreiber der Dots-Gruppe lange bevor der Deal klar war, auf diversen Festen und in Interviews verkündet hat. Zu einer Zeit, als noch nicht einmal offiziell klar war, dass die beiden bisherigen Betreiber Hennes Weiss und Stefan Hiess aufhören. Ho war sich seiner Sache also sehr sicher. Ab Anfang März – so der Plan –  wird der Szene-Gastronom das ganze Areal bespielen. Denn den an die Pratersauna angrenzenden Club betreibt er unter dem Namen VIE i PEE bereits.
Die Vertragsunterzeichnung soll demnächst stattfinden, berichtet einer seiner Sprecher. Es gebe ein grundsätzliches Übereinkommen, aber auch noch einige offene Punkte zwischen den beiden Noch-Betreibern Stefan Hiess und Hennes Weiss und dem Immobilieneigentümer betreffend der Ablöse zu klären. Dies solle noch vor Weihnachten geschehen.   Geht alles nach Plan, dann wird Ho den House-, Electro- und Technoclub in der Waldsteingartenstraße Anfang Februar 2016 übernehmen, ihn revitalisieren und im März neu eröffnen. Der Flair und architektonische Charakter des Baus sollen jedenfalls erhalten bleiben.  
Wer in Zukunft das Booking des Club übernehmen wird, ob einige Pratersauna-Veranstalter auch im neuen Club ihre Partys schmeißen dürfen und ob die Musikrichtung mehr in die Breite anstatt in die Tiefe gehen wird, wird sich zeigen.
Einstweilen bringen wir euch mit folgenden Ausgehtipps durchs Wochenende:

Freitag

Im schönen Innenhof (Pawlatschen!) des Hotel Brillantengrund und in den angrenzenden Räumen ist bereits Weihnachten eingezogen. Seit Donnerstag kann man dort auch wieder ausgewählte Fotos von Fotografen wie Thomas Albdorf, Stefanie Moshammer, Daniel Gebhart de Koekkoek, Lukas Gansterer, Clemens Fantur, Martin Stöbich, Michael Dürr und Zara Pfeifer ansehen und auch kaufen. Alle Fotografien können für den guten Zweck großformatig und in limitierter Auflage, als auch kleinformatig (unlimitiert) erworben werden. Damit die Kaufentscheidung leicht fällt, gibt es auch Punsch. 50 Prozent des Reinerlöses gehen in diesem Jahr an diejenigen, die es am dringend brauchen: Flüchtlinge.
Steve Rachmad alias Sterac ist ein Aushängeschild der niederländischen Techno-Szene.

Beim Club Hugo wird er dann die immer noch einmalige, wirkungsvolle und hoffentlich gut eingestellte Anlage im Flex bespielen.  
Im Café Leopold im MQ gibt es – wie so oft am Wochenende – eine tanzbare Melange aus Disco, Hip-Hop und Pop, der dann natürlich immer schön neben der Spur liegt. Verantwortlich dafür: Lockah. Ein DJ und Producer von der in Brighton ansässigen Crew Donky.
In der Pratersauna gastiert der gute Mano Le Tough bei einer der letzten Ausgaben der Klubnacht mit seinem gefühlvollen, verspielten und immer herrlich groovenden Disco-House-Mischmasch.
Das heimische Magazin The Gap präsentiert im Celeste seine neuen Hefte seit Jahren mit einer Party. Dass sich dabei eigentlich keiner mehr fürs Magazin, sondern mehr für die Sause interessiert, ist ein böses Gerücht und würde ich natürlich so nie sagen. Die Musik liefert auf jeden Fall der gute Roman Rauch.

Die aus der Ukraine stammende Nastia bringt Drum & Bass und trippigen Techno in die Grelle Forelle.
Ähnlich hat geht es dann im Werk beim Ficken plus zu Sache.

Samstag

Im Queen Club gibt es einen der raren Auftritte der Kung Fu Divas. Nach über zehn Jahren audiovisuellen

Unfugs veröffentlichen sie gerade noch rechtzeig zu Weihnachten ihr erstes Album. Aber der Sensationen nicht genug: am 12.12. wird das Album im Queen Club präsentiert und zwar erstmals in der Geschichte der Kung Fu Divas in voller Bandbesetzung. Ja, so mit Instrumenten wie Bass, Gitarre, Schlagzeug, haufenweise Elektronik und mehreren Vokalmenschen.  
In der Grelle Forelle gibt es ein Ascanding Waves mit Ben Ufo und Lene Willikens. Während sich

der Gründer von Hessle Audio mit einem feinen Plattensortiment durch den späten Abend spielen wird, wird die Willikens mit ihrer eigenwilligen, aber sehr charmanten  Soundauswahl den Abend in eine gute Richtung lenken. Den Support übernehmen die Praterei-Jungs Willfling & Kido Soon sowie Goldcut Crates & Bcksrckr.  
Andhim werden bei Luft & Liebe ihren melodischen, gerne mal gefühlvoll daherkommenden TechHouse in der Pratersauna präsentieren.
Florian Meindl gibt sich in der Auslage die Ehre.

Der Wahl-Berliner ist seit Jahren als Techno-Produzent tätig. Kürzlich ist sein zweites Album ‚Collide‘ auf seinem eigenen Label Flash Recordings erschienen.  
Im Rathaus gibt es in mehreren Sälen eine „spontane“ Techno-Party. In den unterschiedlichen

Räumen gibt es unterschiedliche Ausprägungen von elektronischer Musik, so das Konzept. Im Salon Geil wird es „Deep“, in der Luster Bude reagiert das Motto „je später desto härter“. Im Kater Neunzik gibt’s „90’s“ und im Ballroom Blitz Floor „Drum and Bass“.  
Im Werk gibt es die letzte Ausgabe vom Club Geil & Bogen mit Dj-Sets von Luca Lozano & Mr. Ho von der Crème Organization.