Di, 5. Jan 2016

Indianer! Servus!

VOLUME Filmpreview: The Revenant

Regisseur Iñárritu ist ein großer Künstler, zumindest in seiner eigenen Sicht der Dinge. Dagegen lässt sich ja nicht viel einwenden, schließlich naht die Nacht der Oscarverleihung. Leonardo DiCaprio hat in den letzten Jahren eine große schauspielerische Weiterentwicklung nach der anderen hinter sich gebracht, etwa so viel, wie auch die Kunst der Spezialeffekte seit ihrer Geburt.

In The Revenant treffen DiCaprio, die Spezialeffekte und ein selbstverliebter Regisseur auf einen genialen Kameramann (Emanuel Lubezki) und eine recht dünne Handlung, die auf wahren Begebenheiten aus der Frühphase des Wilden Westens beruht. Das könnte tatsächlich bei den Oscars honoriert werden, denn einige Szenen sind der Burner.

Brutalität und Schönheit wechseln sich ab, garniert mit dem Mut gut aussehender Menschen zur Hässlichkeit. Leicht ist das Leben um etwa 1805 jedenfalls nicht, denn überall sind Indianer, mit denen nicht gut Kirschen essen ist. Und Bären nennt man in der Zeit tatsächliche Tiere und nicht – so wie heute – behaarte Schamhügel. Obwohl der Film einige Längen und eine doch eher dünne Handlung hat, kann man eines sagen: Wenn DiCaprio für diese Darstellung keinen Oscar bekommt, dann bekommt er nie mehr einen.


Regie: Alejandro Gonzalez Iñárritu
Mit: Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Domhnall Gleeson, Will Poulter
Bewertung: 3/5