I miss you already...
VOLUME Filmpreview: Im Himmel trägt man hohe Schuhe
Jess und Milly waren schon immer unzertrennlich. Egal, ob es das erste Mal ausgehen, der erste Kuss oder das erste Mal Sex ist, jeden noch so wichtigen Meilenstein im Leben haben sie gemeinsam erlebt. Doch nun soll ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt werden: Denn als Milly plötzlich Brustkrebs diagnostiziert wird, und Jess nach langen Jahren vergeblicher Hoffnung doch endlich schwanger wird, geraten die beiden Freundinnen in einen ungeahnten Konflikt.
Brustkrebs. Diese Diagnose reißt Milly (Toni Collette) den Boden unter ihren Füßen weg. Als glückliche Mutter zweier Kinder, mit einem tollen Job, einem liebenden Ehemann und einem traumhaften kleinen Haus in London gesegnet, fürchtet sie nun alles zu verlieren. Doch bald muss sie sich selbst eingestehen, dass sie diesen Kampf einfach nicht gewinnen kann. Sie versinkt in Hoffnungslosigkeit und stößt dabei all die Menschen von sich, die sie liebt: ihre Kinder, ihren Mann – doch allen voran ihre beste Freundin Jess (Drew Barrymore). Die würde alles für ihre beste Freundin tun, auch wenn es bedeutet, ihre Schwangerschaft vor ihr geheim zu halten, um sich voll und ganz auf Millys Heilung zu konzentrieren. Ganz zum Leidwesen ihres Mannes…
„Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ ist ein Film über Freundschaft, die selbst den Tod überdauern will und sich darüber selbst vergisst – denn Jess aufopfernde Liebe zu ihrer Freundin Milly wirkt auf den Zuschauer zwar zunächst rührend, wird im Verlauf des Films jedoch zunehmend schwerer nachvollziehbar: Milly ist ein unsympathischer, egoistischer und – wie sie selbst zugibt – sehr eitler Charakter, der nicht davor zurückschreckt die Gutherzigkeit seiner Lieben auszunutzen. Das heikle Thema Brustkrebs mit seinen geringen Heilungschancen ist Mittelpunkt des Films, schafft es aber nicht, feinfühlig und realistisch genug damit umzugehen. Trotz der ganz guten schauspielerischen Leistung beider Hauptdarsteller wirkten die Umsetzung der Thematik und die Beziehungen der Charaktere untereinander oberflächlich und wenig authentisch. Schade.
Regie: Catherine Hardwicke
Mit: Drew Barrymore, Toni Collette
Kinostart: 01.04.2016
Bewertung: 2.5/5