Nackte Bildsachen

Die Stadt ist mein Blog

Es gibt Menschen, die trifft man immer wieder – beruflich, aber auch privat. Man begleitet sie mit ein bisschen Entfernung durch die ersten Höhenflüge ihrer Karriere, bekommt ständig Neues von ihnen zu Gesicht und hat dabei stets das Gefühl, dass sich diese Person weiterentwickelt – in eine positive Richtung. Christoph Liebentritt ist so einer.

Der von Wien aus agierende Fotograf ist für mich einer der besten seiner Generation.

Einer Generation, in der es sehr viele gute Fotografen gibt – Namen werden auf Anfrage genannt. Für ein neues Projekt hat Christoph Liebentritt sich der Aktfotografie zugewandt: Aus der Serie ‚El Cabrito‘ entstanden im Februar 2015 mit der Künstlerin Hatschepsut Huss ein Gemeinschaftsprojekt. Auf der Kanareninsel La Gomera, konkret der Finca ‚El Cabrito‘, dem ehemaligen ‚Sitz im Süden‘ der Otto Mühl-Kommune, wurden Frauen und Männer in inseltypischen Vegetationsformen mit kargem Bergwuchs, üppigen Tropenpflanzen oder schlicht am Meer abgelichtet. Weder perfekte Körper noch anonyme Schönheiten entblößen sich. Die Protagonisten sind Freunde von Liebentritt und Huss. Sie alle zeigen sich nur soweit sie sich selbst zeigen möchten, wie sie geschaffen sind und sich selbst geschaffen haben: nackt, halbnackt und ungeschminkt. Diese Fotos werden am Donnerstag zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist zugleich die Eröffnung der Ausstellung, die noch bis 12. Mai in der Offspace Galerie So Weit, die Zukunft (SWDZ) in der Gärtnergasse 14 zu sehen sind. Öffnungszeiten: Mi bis Fr, von 13 bis 19 Uhr.

Wenn wir schon bei Ausstellungen sind, möchte ich auch auf folgende hinweisen:

Die heimische Künstlerin Marlene Hausegger zeigt noch bis 6. Mai ihre Arbeiten im Viadukt, einer Druckerwerkstatt, in der sie sich in der letzte Zeit viel mit Siebdruck-Techniken beschäftigt hat. Die Künstlerin verarbeitet ihre Eindrücke, Erfahrungen und Gefühle, die sie in den letzten Jahren bei zahlreichen Auslandsaufenthalten und Reisen gesammelt hat. In der Druckserie ‚Beim Warten wird die Zeit auffällig‘ dienen etwa Aufnahmen von Bushaltestellen in Slowenien, Serbien und Kuba als Vorlage. Hingehen, mitreisen und entdecken. Wo? Gumpendorferstr. 132, im Innenhof. Geöffnet: Donnerstag und Freitag 16 bis 19 Uhr. Und auf Anfrage.

Was in Sachen Party an diesem Wochenende alles läuft? Hier die unverbindlichen Ausgehempfehlungen…

Freitag

Das dynamische Duo Ogris Debris stellt sein Debütalbum ‚Constant Spring‘ im Café Leopold vor. Da elektronische Musik über Albumlänge immer eine große Herausforderung ist, betten sie ihre Tracks auf drei Säulen – auf druckvollen House, elektronischen Pop und verspielte Musikalität. Da schießen einem dann schon ein paar Glückshormone ins Gebein, oder Frühlingsgefühle in die Hüfte. Miezekatzemiezekatze…Die Show wird von DJ-Sets umrahmt: Es spielen Clara Moto, Moony Me, Moogle. Im Café gibt es Beats von The Clonious und Wandl sowie Antonia und Amblio.

Im Celeste spielt Octa Octa ein Live-Set. Die aus Brooklyn, New York City, stammende Produzentin wird ihre eklektischen Tracks zwischen House, Power House, IDM und Techno vermischen. Es unterstützen sie: Wolf & The Gang, Paul Raal und Giuseppe Leonardi.
Und schon wieder ein Festival. Aber es ist gibt ja anscheinend noch nicht genug. Egal.

Das Take Festival ‚for Independent Fashion and Arts‘ will zur ‚Erschließung, Vermittlung und Begegnung nationaler und internationaler kreativer Positionen an der Schnittstelle zwischen Mode, Kunst und Alltagskultur‘ beitragen. Und dann soll es auch noch auf die MQ Vienna Fashion Week 2016 hinweisen. Ganz schön viel auf einmal. Ach ja, Party gibt‘s auch noch.
In der Grelle Forelle macht das Sonus Festival aus sich aufmerksam. Die im August in Kroatien über die Bühne gehende Sause lädt mit Binh vom Label Perlon und Felix Rupprecht zwei Soundbotschafter bzw. Werbetestimonials nach Wien.
Nebenan, also im Werk, gibt es ein Zusammentreffen von zwei tollen Produzenten, die im Auftrag von House und Techno unterwegs sind: TJ Hicks und Tin Man.
Wanda spielen in der Stadthalle ihr bislang größtes Konzert ihrer Karriere. Danach feiert man dann im Loft bei Bier, Schnaps und Bussis weiter.
Im Sass gibt es eine weitere Ausgabe der Spritzwein Session. Diesmal zu Gast: Cinthie aus Berlin – gute Frau! Die Gastgeber sind wie immer Fabe, Roman Rauch und Nico Nesta. Wäre das hier eine Lebensmittelwerbung, würde ich sagen: Feinster House zum fairen Preis.

Samstag

Die Closing Party des zehnten und letzten sound:frame-Festivals geht in der Alten Post über die Bühne. Der Abend beginnt mit einer Darbietung von Improper Walls. Dann geht es weiter mit viel Musik in Verbindung mit tollen Visuals – alles live.
Der von Wien aus agierende Online-Plattenladen Discus Throwers lädt zum Abend zwischen House, Techno, Acid und Bongo. An den Plattenspielern im Celeste agieren Double Dancer, SJ Taquilla, Mr. Ho, Heap und Waxter Dancel.

Die Gürtel Affäre war einmal. Nach einer kleinen Nachdenkpause kehrt die Idee eines gemeinsamen Clubabends abseits des Gürtel Nightwalk in Form der Gürtel Connection zurück. Es ist eine neu ins Leben gerufene Synergie zwischen den ortsansässigen Bars und Clubs am Lerchenfelder Gürtel – zwischen Thalia- und Josefstädter Straße. Das Gemeinschaftsprojekt soll die Vielfältigkeit und Attraktivität des Gürtelabschnitts unterstreichen bzw. wieder verbessern. Denn der Ruf war schon mal besser. Schuld sind die Berichte über das gewachsene Drogenproblem, das am aufpolierten Image der letzten Jahre stark gekratzt hat. Diesem Negativtrend will man entgegenwirken. Hierfür wird es zukünftig zweimal im Jahr ein Fest geben. Gegen eine einmalige Spende erhält man Zugang zum vollen Programm. Die gesamten Eintrittsspenden werden an wohltätige Einrichtungen (diesmal: ‚wieder wohnen‘) gespendet. Unter den 32 DJs, 21 Acts sind etwa: Veronika Amie und Bolek & Lolek in der Auslage, Kommando Elefant im Chelsea und Bulbul im Rhiz.

Sonntag

Es gibt nur eine Sache, die man an diesem Sonntag schaffen sollte: Aufstehen, anziehen, irgendwas futtern, Pass nehmen und wählen gehen. Danach kann man wieder ins Bett zurückfallen, weiterfeiern oder was auch immer anstellen…