Marketing auf Arabisch
VOLUME Filmpreview: Ein Hologramm für den König
Ein abgetakelter und geschiedener Manager (Tom Hanks in guter Spiellaune) mit Tochter am College wird für eine Verkaufsmission – das titelgebende Hologramm-Programm – in Saudi-Arabien nur deswegen angeheuert, weil er mit dem Cousin des Königs vor vielen Jahren gemeinsam schiffen war.
Immerhin, besser als nichts. Saudi-Arabien ist allerdings ein heißes Pflaster. Man bekommt kaum Informationen, obwohl die Leute viel reden. Und da ist auch noch ein Geschwür, das dem Manager im wahrsten Sinne des Wortes im Nacken sitzt. Die behandelnde Ärztin findet er auch noch attraktiv – in Saudi-Arabien werden Leute für weniger gesteinigt. Zusätzlich gibt es noch Stammesrituale und Jagden, elendslange Taxifahrten und Rückblenden an die schöne alte Zeit, vor der Krise, vor der Scheidung, als halt noch Geld floss.
Irgendwie ist das alles zu viel auf einmal, aber gleichzeitig viel zu wenig. Denn Saudi-Arabien ist nicht ein Land, in dem die Leute gerne in Leintüchern Spazierengehen, aber sonst eh ganz normal sind, sondern ein Land, in dem Frauen nicht einmal Autofahren dürfen, geschweige denn mit einem Mann alleine in einem Raum sein. Insofern ist das laue Geplätschel in diesem Film eine grobe Verharmlosung der realen Saudi-Arabischen Zustände. Und das ach so wichtige Hologramm verschwindet, wie dieser Film wahrscheinlich auch, im Hintergrund des Geschehens auf Nimmerwiedersehen…
Regie: Tom Tykwer
Mit: Tom Hanks, Alexander Black, Sarita Choudhury, Ben Whishaw, Tom Skerritt
Kinostart: 29.04.2016
Bewertung: 2/5