Morgenstund‘ hat Heroin im Mund
Volume Filmpreview: Trainspotting 2
Mit Fortsetzungen bei „ernsten“ Filmen ist das so eine Sache: Sie sind oft eine Wiederholung des bereits erzählten.
Oberflächlich ist das auch bei „Trainspotting 2“ der Fall. Die „Freunde“ Renton, Sick Boy und Spud laufen sich nach 20 Jahren wieder über den Weg, weil Renton aus Amsterdam, wohin er sich mit dem Anteil seiner Kumpanen abgesetzt hat, zurückkehrt. Er will sich mit ihnen versöhnen. Nur weiß er leider nicht, dass sein Todfeind Francis „Franco“ Begbie, der örtliche Freizeitpsychopath, gerade aus dem Gefängnis geflohen ist. Auch bei Sick Boy hat sich einiges getan. Er trägt mittlerweile wieder seinen Geburtsnamen Simon und möchte mit der bulgarischen Nutte Veronika ein Bordell eröffnen. Nur Spud ist das, was er schon vor 20 Jahren war, nämlich ein Heroinjunkie.
„Trainspotting 2“ ist böse, hart, aber dann doch wieder lustig. Die Drogenszene wird weder allzu schön, noch allzu warnend dargestellt. Gewalt und asoziale Grundtendenzen werden dabei mit treibender Musik untermalt. „Trainspotting“ war in den 90ern eine Stilikone mit einer populärkulturellen Auswirkung, die heute noch ihresgleichen sucht. Die stellenweise sehr nostalgische Rückkehr 20 Jahre später ist fast besser als das Original, die popkulturelle Relevanz hat sie aber nicht mehr.
Regie: Danny Boyle
Mit: Ewan McGregor, Robert Carlyle, Jonny Lee Miller, Ewan Brenmer, James Cosmo, Irvine Welsh
Kinostart: 10.03.2017
Bewertung: 4/5