Theater des Lebens, live aus Teheran
Volume Filmpreview: The Salesman
Der beliebte Lehrer Emad ist – genau wie seine Frau Rana – nebenberuflich Schauspieler. Das Stück, das sie einstudiert haben, und während des Films immer wieder spielen, ist ‚Tod eines Handlungsreisenden‘ von Arthur Miller. Dieses Werk, das unter anderem vom Verfall der persönlichen Beziehungen handelt, hat durchwegs starke symbolische Ausstrahlungskraft auf den gesamten Film.
Als das Haus, in dem das Schauspielerpaar seine Wohnung hat, plötzlich einsturzgefährdet ist, bietet ihnen ein Schauspielkollege eine Wohnung an. Sie nehmen dankend an. Doch es gibt Probleme. Die Vormieterin hat ihre Sachen in einem Raum verstaut, und holt sie nicht ab. Die Nachbarn lassen dubiose Andeutungen fallen. Und dann geschieht auch noch eine Katastrophe …
Mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film hat Regisseur Farhadi mit ‚The Salesman‘ bereits den zweiten Academy Award kassiert, und das nicht zu unrecht. Die subtile Darstellung, die ruhige aber bestimmte Inszenierung, das mit viel Fingerspitzengefühl geschriebene Drehbuch (mit so mancher kreativen Kritik am iranischen Regime), überzeugen zu Gänze. Gescheites Autorenkino!
Regie: Asghar Farhadi
Mit: Shahab Hosseini, Taraneh Alidoosti, Babak Karimi, Farid Sajadhosseini, Mina Sadati
Kinostart: 17.03.2017
Bewertung: 4/5