Neo-Western, definitiv nicht von gestern
Volume Filmpreview: Hell or High Water
Manchmal im Leben sieht man einen Film, der nahezu perfekt ist. Wo einfach alles passt: die Besetzung, die Regie, das Drehbuch, die Kameraführung, Sound, Farbe und Textur. „Hell or High Water‘ ist eines dieser seltenen Phänomene.
Der Ausnahmefilm spielt im vom Kapitalismus verödeten Texas. Wo sich wüstenähnliche Landschaften an menschenverlassene Städtchen heranpirschen, nur um sie wieder zu verschlucken, während der schier endlose Himmel drückend auf den wenigen lastet, die hier noch leben. In dieser unwirklichen Gegend, die sich in den letzten 130 Jahren kaum verändert hat, beschließt ein Brüderpaar (Chris Pine, Ben Foster – beide sehr gut) jene paar Banken, die es in der Gegend noch gibt, auszurauben. Ein grantiger alter Texas Ranger (der absolut großartige Jeff Bridges) nimmt die Spur der beiden auf, um sie der Gerechtigkeit zuzuführen.
Doch was bedeutet Gerechtigkeit in diesem Kontext überhaupt? Wer hat recht, wenn sich harte Männer alles untereinander ausmachen und Frauen maximal eine Nebenrolle spielen. Wenn man nie weiß, wer hinter einem her ist und warum? In dieser beinharten Zeit und auf diesem gottverlassenen Fleckchen Erde ist nur eines gewiss: Es wird noch einiges an Blut fließen müssen, bevor so etwas Ähnliches wie Frieden einkehren kann.
Regie: David Mackenzie
Mit: Jeff Bridges, Chris Pine, Ben Foster
Kinostart: 19.05.2017
Bewertung: 5/5