Dünn ist der Mantel der Zivilisation
Volume Filmpreview: The Dinner
Die Prämisse des Films erinnert an „Der Gott des Gemetzels“, in dem sich zwei Ehepaare treffen, um über die Schulhofprügelei ihrer Kinder zu diskutieren. In „The Dinner“ geht es um Ähnliches, allerdings sind hier die Protagonisten Verwandte, nämlich zwei Brüder und deren Ehefrauen.
Der Eine ist ein erfolgreicher Politiker, der Andere ein zynischer Geschichtelehrer. Sie haben nicht das Beste Verhältnis zueinander. Man trifft sich in einem Nobelrestaurant, um eine Sache zu besprechen. Welche das ist, stellt sich erst spät im Film heraus. Vorher wird noch mittels Rückblenden die eine oder andere Leiche aus dem Keller der gemeinsamen Vergangenheit hervorgeholt.
Dass der Schein trügt und dass Leute, die am Anfang als Sympathieträger erscheinen, im Lauf der Handlung einer Neubewertung zu ihren Ungunsten unterliegen, macht den Reiz dieser Erzähltechnik aus. Wer auf gut gespielte Sozial- und Gesellschaftskritik steht, wird eine Freude an diesem Film haben. Wer allerdings genug eigene Probleme hat, wird durch diese bitterböse Analyse des menschlichen Zustands nicht sehr motiviert werden …
Regie: Oren Moverman
Mit: Richard Gere, Steve Coogan, Laura Linney, Rebecca Hall, Chloë Sevigny, Charlie Plummer
Kinostart: 09.06.2017
Bewertung: 3/5