Gib dem Affen Krieg
Volume Filmpreview: Planet der Affen - Survival
Männer gehen durch den Dschungel, jederzeit darauf gefasst, dass der Feind angreift. Sie sind schwer bewaffnet, auf ihren Helmen stehen Parolen. Die Szene könnte aus Full Metal Jacket sein, oder aus Platoon, Vietnam-Kriegsfilmen aus den 80er Jahren.
Ähnlicher ist Planet der Affen: Survival von der Handlung aber eher Apocalypse Now, dem wahrscheinlich ultimativsten Vietnam-Kriegsfilm. Nur dass die Handlung nicht aus der Perspektive der Amerikaner, in unserem Fall also der Menschen, sondern aus dem Blickwinkel der Vietnamesen, also der Affen, erzählt wird. Das ist in vielerlei Hinsicht mit den späteren Western zu vergleichen, als die Indianer nicht einfach Horden zum Abknallen waren, sondern eine eigene Geschichte und eigene Beweggründe hatten.
Diese Geschichte der Affen ist wirklich herausragend erzählt, gespielt, und technisch umgesetzt. Die Probleme der heutigen Menschheit, symbolisiert durch Affen, gepaart mit biblischer Wucht, machen aus Planet der Affen: Survival einen intelligenten Blockbuster der Sonderklasse, wie man sich ihn öfter wünschen würde. Da die Affen die besseren Menschen sind, bleiben aber leider die menschlichen Figuren blass, ja sie verkommen zu den schablonenhaften Gestalten, die die Indianer in den klassischen Western waren. Da hilft nicht einmal Woody Harrelson, der es auch nicht schafft dem Klischee zu entkommen und ein Mensch zu sein. Trotzdem: Großes Kino!
Regie: Matt Reeves
Mit: Andy Serkis, Woody Harrelson, Steve Zahn
Kinostart: 03.08.2017
Bewertung: 4/5