Mi, 30. Aug 2017

Drah di ned um, der Golem geht um

Volume Filmpreview: The Limehouse Golem

London im 19. Jahrhundert. Des nächtens schleicht eine mysteriöse Gestalt durch die dunklen Gassen des Limehouse Viertels. Ungesehen mordet sie Männer und Frauen, Jung und Alt, Arm und Reich, wahllos und ohne erkennbares Muster: ein Golem, wie ihn die Bewohner (sinnloserweise) bald nennen.

Die Recherchen des Scotland Yard Inspektors Kildare (der einzigartige Bill Nighy) führen ihn bald in das Haus der beliebtesten Varietékünstlerin ihrer Zeit, Lizzie Cree (Olivia Cooke), deren Mann John (Sam Reid) sie dereinst in nobler Manier von der Straße geholt und aus ihr eine Lady gemacht hat. Leider wurde dieser jetzt tot in seinem Bett aufgefunden und Lizzie wird verdächtigt, ihn vergiftet zu haben. Vor allem das Hausmädchen belastet sie stark. Und auch die Morde des Golems hören schlagartig auf.

„The Limehouse Golem“ entführt von der ersten Sekunde an in die düstersten Abgründe Londons und der menschlichen Seele. Zeigt Nobles, wo man Verdorbenes erwartet und umgekehrt. Wunderbare Kostüme – nicht nur auf der Bühne des Varietés – sorgen für schöne Momente, die man zwischendurch auch braucht, um sich von der ganzen Gewalt zu erholen.
Statt etwas Lehm und Wissen (wie beim klassischen Golem) werden viel Blut und Tränen gemixt. Heraus kommt ein düsterer Spaß, den man sich durchaus geben kann. Wenn man denn auf sowas steht …


Regie: Juan Carlos Medina
Mit: Olivia Cooke, Bill Nighy, Douglas Booth, Sam Reid
Kinostart: 01.09.2017
Bewertung: 3/5