Fr, 1. Sep 2017

Raus aus dem altbekannten Umfeld ...

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So schön es in Österreich auch ist und so gern du deine Freunde & Familie um dich hast: Irgendwann ist der Teich für dich zu klein geworden, das zu Beginn aufregende Studium hat sich zum tristen Alltag entwickelt und du könntest die Gänge der Hochschule im Schlaf abwandern. Es ist Zeit, aus der gewohnten Umgebung auszubrechen.

… rein ins Auslandssemester.

Wenn’s dir nicht gefällt, mach neu! Nur allzu gut kennen wir das Problem, das auch Peter Fox besungen hat. Und doch tut sich regelmäßig ein Phänomen rund um das Auslandssemester auf: Zum Anfang des Studiums sind alle noch total begeistert, können es kaum erwarten, ihrem Fernweh nachzugeben. Nach und nach resigniert die Meute jedoch und fällt in den Trott des Alltags. Aber was ist passiert? Sind sie zu faul? Möchten sie ihre Liebsten nicht verlassen? Wir denken, es liegt vor allem an einem: der fehlenden Informationen. Wir räumen mit den Unklarheiten rund um deine Flucht in die Ferne auf.
Fernweh und Reiselust sind typische Begleiterscheinungen des Studiums. Aber wohin soll es gehen, welche Partneruniversitäten gibt es und wo kommst du mit deinen spärlichen Englischkenntnissen aus? Die erste Anlaufstelle sind explizite Seminare an deiner Hochschule, in denen all diese Punkte besprochen werden. Ist dein Studiengangsleiter endlich mal erreichbar, kannst du natürlich auch ihn mit deinen Fragen bombardieren. Vor allem ist aber eines wichtig: Der Lehrplan der Partneruniversität sollte sich unbedingt mit deinem Stoff decken. Sonst hinterlässt das Auslandssemester einen fiesen Beigeschmack in Form von nachzuholenden Vorlesungen. Hast du dich für ein Land entschieden, geht es meistens nur noch um eines: Geld. Aber auch finanziell bist du nicht auf dich alleine gestellt. Das weltweit größte Förderungsprogramm für reiselustige Studis wie dich heißt Erasmus. Es greift dir bei Auslandsaufenthalten von drei bis zwölf Monaten unter die Arme und versorgt dich mit monatlichem Taschengeld. Die einzige Hürde liegt darin, dich für das Programm zu bewerben und die Fristen einzuhalten. An der Uni Wien ist die Hauptvergabephase meist Anfang des Jahres. Wer Glück hat, ergattert bei der Restplatzvergabe im Herbst noch eine Förderung.
Du bist einfach kein Glückspilz und hast kein Plätzchen im Erasmus-Programm zugesprochen bekommen? Kein Grund, gleich frustriert den Koffer wieder auszupacken. Noch ist Hopfen & Malz nicht verloren, es gibt genügend Möglichkeiten, deine Reisekosten zu senken. Als Erstes solltest du um den Erlass deiner Studiengebühren während des Auslandaufenthalts ansuchen. Neben der Studien- & Wohnbeihilfe gibt es außerdem noch eine Unterstützung, auf die du bauen kannst: die Auslandsbeihilfe. Diese kannst du für maximal 20 Monate beantragen und je nach Land max. 582€ beziehen.

… rein ins Abenteuer.

Es muss nicht immer ein ganzes Semester sein, um aus dem Hamsterrad des Alltags zu entfliehen. Als Student weißt du genau: Reisen muss nicht teuer sein. Wer flexibel und extrovertiert ist, kann auf teure Pauschalreisen verzichten und startet ganz einfach seine persönliche Rucksacktour. Zwei Hilfsmittel, die dein Budget schonen, sind Mitfahrgelegenheiten und Couchsurfing.
Wenn du nicht gerade Donald T. heißt, ist der Klimawandel nicht spurlos an dir vorbei gezogen. Ein Grund liegt mitunter in der umweltbelastenden Eigenschaft unserer Autos. Hast du dich mal aufmerksam umgesehen, wird dir auffallen, dass die meisten KFZs nur mit einer Person bemannt sind. Dieser fragliche Umstand und auch die explodierenden Spritpreise machen es nur umso logischer, beim Reisen auf Mitfahrgelegenheiten zurückzugreifen.
Mitfahrbörsen
Österreichische Mitfahrbörsen funktionieren so simpel, dass es eigentlich keine Ausreden mehr gibt. Als Mitfahrer brauchst du nach der Registrierung lediglich den gewünschten Start- und Zielort einzugeben. Und schneller als du „Hasta la vista, baby!“ sagen kannst, bekommst du schon einen Fahrer vorgeschlagen. Als Anbieter gibst du zusätzlich mögliche Zwischenstopps, Abfahrts- & Ankunftszeit sowie die Anzahl der freien Plätze und den gewünschten Fahrtkostenbeitrag an.
Achtung Abzocke: Vorsicht ist geboten, wenn acht Plätze oder mehr angeboten werden. Dann kann es sich um einen Fahrer handeln, der sein Geld vorrangig mit Mitfahrdiensten verdient. Das Risiko dabei ist, dass du dich zusammengepfercht mit anderen Leidensgenossen in einem vollbepackten Auto wiederfindest. Und seien wir mal ehrlich: Auf Körperkontakt mit fremden Menschen kannst du gerne verzichten. Eine Hilfestellung, um solche Sardinenbüchsen zu vermeiden, sind Bewertungen und Erfahrungsberichte der Fahrer. Bei langen Strecken empfiehlt es sich außerdem nachzufragen, wie viele Plätze auf der Rückbank bereits belegt sind. Beachtest du diese Tipps, solltest du dich schon bald auf dem Beifahrersitz Richtung Urlaub befinden. Dass du auf unhöfliches Verhalten wie lautes Rülpsen, penetrante Wurstsemmeln oder Drängeln verzichten solltest, brauchen wir an dieser Stelle hoffentlich nicht zu erwähnen.
Couchsurfing
Du hast dein Ziel erreicht? Dann fehlt dir noch eine Sache zum perfekten Auslandsglück: ein Schlafplatz. Wenn möglich nicht unter der Brücke. Hier kommt die wohl günstigste Übernachtungsmöglichkeit ins Spiel: Couchsurfing. Oft bezahlst du wenig bis gar nichts für das kuschelige Plätzchen oder beteiligst dich am Einkauf. Natürlich empfiehlt sich Couchsurfing nur für aufgeschlossene und flexible Studenten. Vermutest du hinter jedem fremden Gesicht einen Serienkiller, lass lieber die Finger davon. Wir legen dir auch beim Couchsurfing offizielle Plattformen ans Herz, auf denen sich die Anbieter vorstellen müssen und du nicht erschrickst, wenn dir eine unheimliche Gestalt die Türe öffnet. Noch sicherer fühlst du dich, wenn du zu zweit verreist. Neben dem kleinen bleibenden Überraschungseffekt finden wir Couchsurfing aber absolut erlebenswert. Du kommst mit Einheimischen in Kontakt, kannst auf Insidertipps hoffen und knüpfst vielleicht die ein oder andere Freundschaft fürs Leben.

Nützliche Links:

Erasmus: www.eu.daad.de Auslandsbeihilfe: www.stipendium.at Mitfahrbörsen: www.blablacar.de, www.karzoo.at, www.flinc.org Couchsurfplattform: www.couchsurfing.com