Drah' di ned um, der Blade Runner geht um ...
Volume Filmpreview: Blade Runner 2049
Das Sequel, das von Sci-Fi Cineasten und Nerds vielleicht am meisten erwartet aber auch gefürchtet wurde, ist nun da. Das Wichtigste vorab: Es ist in weiten Teilen gelungen. Die Ängste, dass einem der Lieblingsfilm rückwirkend ruiniert wird, haben sich als unberechtigt erwiesen.
Regisseur Denis Villeneuve zitiert gekonnt das Original, ohne auf eigene Ideen zu verzichten. Ryan Gosling ist, nun, Ryan Gosling. Aber das stört kaum, denn er spielt einen eher wenig emotionalen Charakter, Detective K, der einer Verschwörung auf die Schliche kommt. Die Spur führt, man ahnt es schon, zu Harrison Ford, der ja in den letzten Jahren seine klassischen Rollen aufarbeitet. Und es ist immer eine Freude, dem Mann bei der Arbeit zuzusehen.
Die Geschichte aus 1982 wurde in würdiger Art fortgesetzt und die Ästhetik der heutigen Zeit angepasst – inklusive der Keyboardteppiche des Soundtracks. Die Welt von „Blade Runner“ war ja immer eine der glänzenden Oberfläche, der Werbung und der Annehmlichkeiten. Dahinter aber lauerten die Gefahren der zerfallenen, verrottenden Gesellschaft, symbolisiert durch den Dauerregen, dem sprachlichen Mischmasch und dem Dreck. All das ist nicht besser geworden, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Gesellschaft scheint am Ende. Lustig ist definitiv anders.
Wer den ersten Teil kennt und mag, wird sich in den neuen Bild- und Klangwelten gut amüsieren, wer ihn nicht kennt, der sollte ihn sich jedenfalls vorher ansehen. Wer das Original aber für „pretentious shit“ gehalten hat, kann sich beruhigt vom Sequel fernhalten …
Regie: Denis Villeneuve
Mit: Ryan Gosling, Harrison Ford, Robin Wright, Jared Leto, Mackenzie Davis
Kinostart: 06.10.2017
Bewertung: 3/5