Existenzialismus im Ötztal
Volume Filmpreview: Der Mann aus dem Eis
Der Sinn des Lebens ist Leben. Im konkreten Fall Überleben. Dazu muss man etwas essen, schnackseln und sich andere Artgenossen dringend vom Leib halten, weil das sonst lebensverkürzend wirken kann. Im konkreten Fall gelingt das nicht.
Homo Homini Lupus, der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Das ist die Ausgangssituation und in weiten Teilen des Films die Handlung, in der die – fast gänzlich spekulative – Lebensgeschichte jener Mumie, die uns allen als Ötzi bekannt ist, erzählt wird. Immer ahnte man, dass Jürgen Vogel ein Urmensch ist, nun hat er quasi den Beweis angetreten. Als Kelab schafft er es, das harte und elende Dasein in der Jungsteinzeit zu verkörpern.
Der an vermuteten Originalschauplätzen gedrehte Film überzeugt durch einen Realismus, der an „The Revenant“ und an „Am Anfang war das Feuer“ gemahnt. Genau wie in Letzterem, wird auch in „Der Mann aus dem Eis“ auf eine heute verständliche Sprache verzichtet, was aber der Verständlichkeit der Handlung keinen Abbruch tut. Viel eher verstärkt sie die Glaubwürdigkeit, die im gesamten Film angestrebt und auch meistens erreicht wird. Ein mitreißender und interessanter Film.
Regie: Felix Randau
Mit: Jürgen Vogel, Franco Nero
Kinostart: 07.12.2017
Bewertung: 3/5