Stay Tru.
Cro im Interview
Gab sich Cro auf „Raop“ und „Melodie“ noch mit Tracks über Chicks, Party und Money zufrieden, so strebt der junge Mann auf Album Nummer drei nach mehr: Unendlichkeit soll es da schon sein. Der Pandarapper ist mit „tru.“ erwachsen(er) geworden und gewährt tiefe Einblicke hinter die neue Maske. Dabei blieb kaum etwas unangetastet – und das ist gut so! Scheiß auf Money, scheiß auf Bitches und Karrierescheiß – wir haben uns mit Carlo Waibel über seine Weiterentwicklung, Sexismusvorwürfe und magic moments unterhalten.
Neue Maske, neues Album, neuer Sound. Ein Neuanfang?
Eine Weiterentwicklung. Alles hat sich weiterentwickelt: ich, mein Sound, meine Maske. Ein völlig natürlicher Prozess, über den ich sehr glücklich bin.
Für die Produktion des Albums hast du dir eine Auszeit gegönnt. Wie sieht ein ganz normaler Tag von Carlo abseits des Rampenlichts aus?
Ich stehe auf und gehe ins Studio. Dort arbeite ich an neuen Songs, neuen Sounds. Schneide meine Videos, entwerfe das Merch. Wenn Zeit ist, bin ich mit meinen Homies unterwegs. Und wenn viel Zeit ist, bin ich in der Sonne. (lacht)
Hast du einmal mit dem Gendanken gespielt, nicht mehr zurückzukommen?
Nein, warum sollte ich? Ich liebe das, was ich tue und fühle mich sehr privilegiert, das machen zu dürfen, was ich liebe.
Wie kann man bei so viel Erfolg eigentlich „tru.“ bleiben?
In dem man auf sich hört. Ich bin immer dabei geblieben, das zu tun, was sich für mich gut anfühlt. Das kommt natürlich nicht immer bei allen gut an, aber das sollte nie das Ziel sein, vor allem nicht, wenn man sich kreativ ausdrückt. Wenn es für den Künstler selbst das Beste ist, ist es das für alle Fans da draußen auch.
Apropos gut ankommen … du siehst dich immer wieder mit Sexismusvorwürfen konfrontiert – auch in Bezug auf das neue Album. Was sagst du dazu?
Das ist totaler Quatsch für mich. Das kommt nur von Leuten, die alles auf die Goldwaage legen, es falsch verstehen wollen und mir nicht die künstlerische Freiheit zugestehen, Dinge auch einmal etwas überspitzt darzustellen. Im Gegenteil: Ich liebe Frauen!
Wenn du eine Frau wärst, wärst du gerade selbst gerne mit dir zusammen?
Ja schon. Ich denke, das kann ganz nett sein. (lächelt)
Du gewährst diesmal ungewohnt tiefe Einblicke hinter die Maske. Einfach passiert oder Absicht?
Auch hier sind wir beim gleichen Thema wie zuvor: Weiterentwicklung. Es war mir ein Bedürfnis, meine Fans und Hörer ein Stück weiter in meine Welt mitzunehmen, um mich besser kennenzulernen. Ich wollte diesmal mehr von mir erzählen, mehr davon, was hinter der Maske so alles passiert.
Abgesehen von Unendlichkeit – was möchte Cro noch erreichen?
Mir ist es wichtig, etwas zu hinterlassen, das bleibt. Songs, die für immer erinnert werden. Ich möchte noch mehr mit Künstlern zusammenarbeiten, für sie produzieren. Mehr malen und fotografieren. Vor allem möchte ich gerne viel mehr meiner Leidenschaft für Mode nachgehen, mehr nähen und entwerfen.
Ganz ehrlich, wie kommt man auf die Idee, Siri zu featuren?
Das sind einfach die ‚magic moments‘, die im Studio passieren…
Stichwort magic moments. Warum gehst du auf Clubtour, wenn du doch die größten Hallen des Landes füllen könntest?
Genauso vertraut und nah, wie ich meine Fans auf ‚tru.‘ an mich ranlasse, wollte ich das gerne als Einstieg für die Tour machen. Das Album ist für viele neu, der Sound noch unbekannt. Ich habe Lust, meinen Fans dabei mehr in die Augen schauen zu können.