Geteilt in zwei Hälften
Wenn es um das Progressive im Black Metal geht, dann kommt niemand am norwegischen Kultduo SATYRICON vorbei. Fünf Jahre haben sich Satyr und Frost Zeit gelassen. Zeit, die vor allem der Frontmann benötigt hat, wie er im Interview betont: „Ich musste weg von SATYRICON, von der Musik, von allen anderem. Ich brauchte Zeit, um nachzudenken“. Herausgekommen ist eine Platte, die vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Das beginnt beim Albumtitel, zieht sich über die gewohnt eigenwilligen Kompositionen und endet damit, wieder einmal eine komplett neue Facette in den akustischen Bandkosmos projiziert zu haben.
Musikalisches scheint das Album auf Vinyl zugeschnitten zu sein, denn zwischen Hälfte eins (gediegen, progressiv, schwer) und Hälfte zwei (traditioneller, flotter, punkiger) herrschen große Unterschiede. „Wenn du auf authentischen, lebendigen, echten und dynamischen Black Metal mit Atmosphäre stehst, dann bist du hier richtig“, erklärt Satyr, warum man von SATYRICON auch anno 2013 nichts nach Schema F serviert bekommt. Zwischen Songs wie „Nekrohaven“ und „Tro og Kraft“ könnten andere Bands mehrfache Studioalben platzieren, so vielseitig und fintenreich kommt „Satyricon“ um die Ecke. Aufregend, unerwartet, eindringlich – SATYRICON eben. Haters gonna hate.
Satyricon
Satyricon
Roadrunner Records