Ernst gehört zum Konzept: Die vier, meistens eher wütenden Männer rund um Sänger und Teilzeitchampion Franz Adrian Wenzl stehen ausschließlich im Anzug auf der Bühne. Auch mit ihrer Musik ist nicht zu spaßen: Zackige Gitarrenriffs und trockene Beats charakterisieren den schnörkellosen Punk der Band. Die Orgel klingt eher bedrohlich als erheiternd. Darüber spuckt Wenzl auf den Punkt gebrachte Beobachtungen über kleine und größere gesellschaftliche oder persönliche Verwerfungen. Gelegentliche Westernromantik, Orchesterdrama sowie Katzen und Hühner im Video bringen notwendige Brüche in die Inszenierung. Zwar sind Ecken und Kanten etwas geschliffen, dafür werfen Kreisky mit ihrem vierten Album einen kompakten Blick auf Charme und Abgründe der Alpenrepublik inklusive seiner Einwohner.