Die Überschrift darf man bei IN FLAMES durchaus ernst nehmen, obschon die Band ihre Stammklientel spätestens seit dem 2006er „Come Clarity“-Werk zusehends vergrämt hat. „Wir sind keine Band, die immer gleich klingen möchte und auch nicht immer gleich klingen wird“, verteidigt Schlagzeuger Daniel Svensson die etwas kritische Fragestellung des Rezensenten. „Wir planen so etwas nicht, so klingen die IN FLAMES von heute und damit basta“ wird Svensson etwas konkreter. Dass sich auf „Siren Charms“ fast ausschließlich Klargesang wiederfindet und sich auch die Gitarren eher dem Classic-Rock zugetan fühlen, findet der Schlagzeuger durchaus legitim. Er vergisst aber nicht darauf hinzuweisen, dass man nach wie vor „einige extreme Songs auf dem Album habe“. Die muss man zwar mit der Lupe suchen, in kurzen Phasen auf „Everything’s Gone“ wird man aber fündig.Ansonsten klingt „Siren Charms“ kommerzieller als es IN FLAMES je waren. „Parylyzed“ pendelt irgendwo zwischen HIM und U2, „Through Oblivion“ ist Pop pur und auch der Einsatz einer klassischen Opernsängerin im durchaus akzeptablen „When The World Explodes“ muss kritisch hinterfragt werden. Ich habe mir schon vor acht Jahren die Frage gestellt und stelle sie mir auch nach „Siren Charms“ wieder: „Quo Vadis IN FLAMES?“ [REINHOLD REITHER]
— Daniel Kubera In Flames
Siren Charms