Ghostlights” verkörpert bereits den fünften Output seit der Neuaufsetzung des Projekts im Jahre 2007. Der Hunger ist längst nicht gestillt und dennoch hatte man gerade in Bezug auf den Vorgänger „The Mystery Of Time” manchmal den Eindruck, als würde Tobias Sammet hier und dort die Puste ausgehen. Das Material wirkte an manchen Stellen nicht mehr so spritzig und aussagekräftig wie auf den vorangegangenen Werken. Den perfekten Gegenbeweis tritt nun allerdings das neue Werk „Ghostlights” an. Nie klang Avantasia in meinen Ohren erfrischender und experimentierfreudiger zugleich. Einflüsse von HIM („Draconian Love“), wuchtige Brutalität („Master of the Pendulum“), elektronische Vibes („Isle Of Evermore“) und der ganz klassische Power Metal Touch („Ghostlights“) lassen die Platte zu einem Erlebnis der besonderen Art werden. Neben dem Titeltrack finden wir auf dem neuen Werk noch weitere Stücke vor, die sich gewissermaßen an dem alten Edguy/Avantasia Sound zu orientieren scheinen. Tobias Sammet weiß einfach, wie es geht! Dieser Faktor hat den jungen Herrn allerdings nicht daran gehindert, sich komplett auszutoben und viele verschiedene Wege zu beschreiten. Mit „Ghostlights“ ereilt uns schlichtweg ein Werk, das Zeit braucht, um seine gesamte Bandbreite nach außen tragen zu können. Der Mann beschränkt sich nicht nur stumpf auf bereits Dagewesenes, sondern legt extrem großen Wert darauf, sich bzw. Avantasia immer wieder neu zu erfinden. Das ging dem Vorgänger teilweise ab, kommt dafür auf „Ghostlights” umso mehr zur Geltung. Ich denke nicht, dass es vermessen ist, zu behaupten, dass das neue Avantasia Werk definitiv die größte Vielseitigkeit und Bandbreite aufzeigt, die wir in der breitgefächerten Diskografie von Herrn Sammet bisher bestaunen durften. Im Prinzip erwartet „Ghostlights“ vom Hörer, eine Entdeckungsreise zu beschreiten, die sich nicht nur auf die Musik an sich beschränkt, sondern dem Hörer abverlangt, sich selbst zu finden. [C. ULBRICH]
— Amy Mahmoudi Avantasia
Ghostlights
Lautstärke
Shortcut Der vielgesichtige Mann
Highlight „Ghostlights”
Connection Queen, Meat Loaf